Plötzlich ist ein ganzer Wald weg. Hat die Gemeinde Murg in großem Stil gerodet und einen Wald abgeholzt, in dem doch einige Tiere Unterschlupf gefunden haben? Ist es rechtens, dass hinter der Weiermattstraße in Richtung Sportplatz so viel Bäume gefällt wurden? Diese Frage hat sich ein Leser gestellt und um Aufklärung gebeten.
Es fängt zunächst bei der Definition von Wald an. Baum ist nicht gleich Baum und wo viele Bäume stehen, kann man nicht gleich automatisch von einem Wald sprechen, wird auf Nachfrage beim Murger Bürgermeister seitlich: „Es hat sich um eine Sonderkultur gehandelt“, erklärt Adrian Schmidle.
Die Bäume hätten eigentlich Weihnachtsbäume werden sollen
Bei der Sonderkultur handelt es sich um die ehemalige Weihnachtsbaum-Anpflanzung der Gärtnerei Kaiser, die bereits seit fast 15 Jahren nicht mehr existiert.
Zweiter Punkt: Die Gemeinde Murg hat die Bäume nicht gefällt. „Das waren nicht wir, sondern die Familie, der das Grundstück einmal gehört hat“, erklärt Schmidle. Die Gemeinde Murg sei erst seit Kurzem im Besitz des Grundstücks. Und quasi als letzte Handlung der ehemaligen Besitzer wurden die alten Weihnachtsbäume gefällt.
Und wie sieht die rechtliche Situation aus?
Bleibt noch die Frage, ob das alles rechtens war. Zum einen wurden die Bäume bereits im Februar gefällt, also noch rechtzeitig, bevor die Vögel mit dem Brüten anfangen und solche Arbeiten verboten sind. Zum anderen haben laut Schmidle Landwirtschaftsamt und Regierungspräsidium schon angemahnt, dass die Bäume dringend gefällt werden müssen und es gar nicht erst so weit kommen hätte sollen.
Und was hat die Gemeinde mit dem Grundstück vor? Es gibt schon konkrete Planungen, allerdings wird es bis zur Umsetzung wohl noch ein bisschen dauern. „Wir wollen dort mittelfristig ein neues Gewerbegebiet realisieren“, sagt der Murger Bürgermeister.