Elena Borchers

Das kreisweite Modellprojekt Ressourcenschutz nimmt konkrete Formen an. Ziel des Projekts, das die Stadt, die Energieagentur des Landkreises und die Volkshochschule (VHS) gemeinsam erarbeiten, ist es, Flüchtlingen beizubringen, wie man richtig heizt und lüftet, Müll trennt und den Stromverbrauch gering hält. Mittlerweile wurden die Unterrichtsmaterialien erarbeitet, nun suchen alle Beteiligten nach Teilnehmern an den Schulungen.

Die Themen: Strom, lüften, heizen, Müll

Eine Arbeitsgruppe aus zwei Deutsch-Dozentinnen der VHS, Klimaschutzmanagerin Erika Höcker und Energieberaterin Franziska Kennemann von der Energieagentur haben gemeinsam die Unterrichtsmaterialien erarbeitet. Die drei übergreifenden Themen lauten Strom, Lüften und Heizen sowie Müll. Nach Angaben von VHS-Leitern Gaby Dolabdjian ist das Material sehr vielfältig und enthält unter anderem Info- und Übungsblätter etwa zu den Themen Schimmelbildung und lüften, eine praktische Sortierhilfe für Müll, Informationen zu Energielabeln etwa an Kühlschränken, Stromspartipps und Wortsuchspiele.

Unterrichtsmaterialien im laufenden Deutschkurs getestet

„Eine der Hauptaufgaben bei der Vorbereitung der Unterrichtsmaterialien bestand sicherlich darin, diese auf die verschiedenen Sprachniveaus der Teilnehmer anzupassen“, so Dolabdjian. Die Dozentinnen hätten die Materialien bereits in ihren derzeit laufenden Deutschkursen getestet, und sie seien sehr gut angekommen und auch verstanden worden.

Schulung soll Ende November beginnen

Dies diente jedoch nur zur Prüfung der Materialien, denn die eigentliche Schulung, für die sie angefertigt wurden, kommt noch. Geplant ist sie laut Gaby Dolabdjian für Ende November. Wann genau sie stattfindet und ob sie eventuell über mehrere Tage geht, hängt unter anderem von Anzahl und Zusammensetzung der Teilnehmer ab. Und genau diese werden derzeit gesucht. Ehrenamtliche des Freundeskreises Asyl, Dozentinnen der VHS, Energieberater der Energieagentur und auch städtische Mitarbeiter suchen derzeit nach Flüchtlingen und Migranten, die in einer städtischen oder eigenen Wohnung leben und Interesse haben. "Das Thema solle auf viele Schultern verteilt werden“, so Dolabdjian, darum dauere die Suche eine Weile.

Die Teilnehmer sollen das Erlernte weitervermitteln

Die inhaltliche Schulung ist jedoch nur der erste Schritt. Die Projektorganisatoren hoffen, dass so viele Schulungsteilnehmer wie möglich Interesse haben, ihr erlerntes Wissen weiterzugeben. Wer das möchte, bekommt in einem zweiten Schritt eine Methodenschulung. Darin werden die Teilnehmer speziell dafür geschult, anderen das Erlernte weiterzugeben. Geplant ist auch, dass die Multiplikatoren ihr Wissen praktisch weitergeben, in dem sie Flüchtlinge und Migranten in deren Wohnungen besuchen. „Wir hoffen, Menschen zu finden, die unterschiedliche Sprachen sprechen, damit wir möglichst viele Sprachgruppen erreichen können“, so Dolabdjian abschließend.

Die Stadt Rheinfelden erfüllt Flüchtlingsquote bei weitem

Die Stadt Rheinfelden hat seit Jahresbeginn 2016 in Stadt und Ortsteilen etwa 240 Flüchtlinge, die zunächst bleiben dürfen, zugewiesen bekommen und wegen der Gemeinschaftsunterkunft vor Ort ihre Quote aktuell mehr als erfüllt. 45 Menschen sind seit kurzem im städtischen Integrationsprojekt Werderstraße untergebracht, viele Flüchtlinge haben privaten Wohnraum erhalten.