Rickenbach Von teuer bis günstig ist bei der Sanierung der Gemeindeverbindungsstraße zwischen Mühlefeld und Wickartsmühle alles möglich. Die von den Planern am Dienstag im Gemeinderat vorgestellte wirtschaftlichste Variante würde 75.000 Euro kosten, jedoch nur aus einer Oberflächenbehandlung bestehen. Die teuerste Variante wäre ein Vollausbau für 1,2 Millionen Euro brutto ohne Nebenkosten.
Dem Gemeinderat lagen acht verschiedene Varianten der Straßensanierung vor. Am Ende einer über einstündigen Debatte gab es kein Ergebnis – die Beschlussfassung wurde auf Antrag von Dominik Vogt (CDU) vertagt. „Dann wird es dieses Jahr nicht mehr klappen“, folgerte Bürgermeister Dietmar Zäpernick. Im aktuellen Haushaltsplan sind Mittel in Höhe von 750.000 Euro inklusive der Planung eingestellt. Diese Mittel hatte der Gemeinderat in der Sitzung am 30. Juni 2024 im Zuge der Haushaltsberatung festgelegt. Zwischenzeitlich wurden die Baugrund- und Bodenverhältnisse durch das Geotechnische Institut Weil am Rhein erkundet. Bohrungen im Baugrund ergaben, dass kein Standardaufbau vorhanden ist – aber auch keine Schadstoffe oder andere Belastungen. Erhoben wurde außerdem eine Verkehrszählung über den Zeitraum von einer Woche. Ergebnis: zwischen 50 und 116 Fahrzeuge befuhren die Straße. An einem Tag wurden sogar rund 180 Fahrzeuge gezählt. „Für eine kleine Gemeindeverbindungsstraße ist das beachtlich“, hielt Andree Binninger von Tillig Ingenieure fest. Die Straße ist 1,4 Kilometer lang, führt weitgehend durch Wald und hat eine Ausbaubreite von 3 bis 3,5 Meter.
Anfang der 1980er-Jahre war sie geteert worden, davor sei alles Feldweg gewesen, erklärte auf Anfrage von Bürgermeister Zäpernick Anwohner Werner Schlachter. Heißt: Die Straße hat rund 40 Jahre gehalten. Schlachter wies den Gemeinderat darauf hin, dass die Straße für Lasten von 30 bis 40 Tonnen ausgerichtet werden soll – so schwer seien die landwirtschaftlichen Fahrzeuge mittlerweile. Worauf Dominik Vogt sagte: „Wir können nicht jede Straße auf noch größere Fahrzeuge ausrüsten.“ Eine Gewichtsbeschränkung sei zu diskutieren, fand er. Vogts Empfehlung: PKW-Verkehr ja, aber die Landwirtschaft soll über die Hauptstraße via Willaringen fahren. Ähnlich Christian Kammerer (CDU): „Die Frage ist, ob der Verkehr unbedingt dort durchmuss.“ Schließlich Peter Kermisch (WiR): „Die Straße muss dem Nutzen entsprechen.“ Der Vollausbau zu 1,2 Millionen Euro stand nicht zur Debatte. Der Fokus des Gemeinderates lag auf einer hydraulischen Verfestigung mit Asphalttragdeckschicht zu 625.000 Euro. Nicht vom Tisch war die günstigste Variante zu 75.000 Euro. Ebenso möglich: eine Mischung zweier Varianten.