Beim Leiterplattenspezialisten Würth Elektronik zeichnet sich ein Stellenabbau ab: Wie das Unternehmen auf Nachfrage mitteilt, sieht sich Würth aufgrund der durch die Corona-Pandemie verursachten Auftragsrückgänge dazu gezwungen, auch am Standort Schopfheim Mitarbeiter zu entlassen beziehungsweise Stellen nicht nachzubesetzen. Genaue Zahlen kann das Unternehmen nicht nennen, es handle sich aber zwischen 70 und 100 Stellen, die wegfallen sollen. „Corona führt überall zur Veränderung wirtschaftlicher Rahmenbedingungen. Auch die Leiterplattenbranche muss sich in einer Strukturkrise behaupten. Dabei schlägt sich die Leiterplattensparte von Würth Elektronik zwar deutlich besser als der Markt“, wird Thomas Beck, Geschäftsführer von Würth Elektronik Circuit Board Technology und verantwortlich für den Vertrieb, in der Mitteilung zitiert. „Trotzdem fehlen uns in großem Umfang Aufträge und damit die Auslastung unseres Werkes.“
Zu den Schopfheimer Fokus-Kunden zählen laut Würth insbesondere Industrieunternehmen, die von einschränkenden Corona-Maßnahmen massiv betroffen seien, darunter Unternehmen der Luftfahrt- und Automotive-Branche. „Kurzfristig passen wir die Kurzarbeitsquote an. Da wir aber leider langfristige Veränderungen der Kundenbedarfe durch die Krise erwarten, müssen wir nun auch eine strukturelle Anpassung vornehmen, um die künftige Wettbewerbsfähigkeit des Standortes zu sichern“, so Andreas Gimmer, Geschäftsführer in Schopfheim, in der Mitteilung.
Deshalb habe man sich auf Führungsebene entschieden, die Kapazität des Werkes anzupassen – sprich: zu verringern. Dazu ist die Geschäftsleitung Anfang Juli auf den Betriebsrat des Standortes zugegangen, um Verhandlungen über einen Personalabbau einzuleiten. Die Mitarbeiter seien bereits seit dem 8. Juli informiert. Ziel sei, so der Betriebsrat René Glatt, den Stellenabbau so sozialverträglich wie möglich zu gestalten und so viele Arbeitsplätze wie möglich in Schopfheim zu erhalten. Derzeit beschäftigt Würth am Standort Schopfheim rund 450 Mitarbeiter. Bis wann der Abbau vollzogen sein soll, ist noch nicht klar.