Bei einem Brand in einem Mehrfamilienhaus in der Poststraße in Unteruhldingen sind sechs Menschen verletzt worden. „Nach bisherigem Ermittlungsstand entzündete sich gegen 19 Uhr der Akku eines Pedelecs in einer dortigen Ferienwohnung“, schreibt die Polizei in einer Pressemitteilung. Demnach habe ein 63-jähriger Bewohner der Ferienwohnung versucht, den brennenden Akku aus dem Haus zu bringen. Dabei zog er sich jedoch selbst Verbrennungen zu.

In einem Mehrfamilienhaus in der Unteruhldinger Poststraße kam es zu einem Brand. Die betroffene Wohnung ist laut Feuerwehr vollständig ...
In einem Mehrfamilienhaus in der Unteruhldinger Poststraße kam es zu einem Brand. Die betroffene Wohnung ist laut Feuerwehr vollständig ausgebrannt. | Bild: Kreisfeuerwehrverband Bodenseekreis

Ursache: Akku-Brand

„Der Akku hat Funken geschlagen. Das hat die Gegenstände drumherum in Brand gesetzt“, schildert Sarah Haas, Pressesprecherin des Polizeipräsidiums Ravensburg, auf Nachfrage. „Es geht rasend schnell, dass sich ein Akkubrand ausbreitet“, erläutert Marco Lattner, der als Kommandant der Freiwilligen Feuerwehr Uhldingen-Mühlhofen im Einsatz war. Sie setzten hohe Energie frei, allein der Akku erzeuge hohe Rauchentwicklung, erklärt er weiter. Zudem seien Akku-Brände besonders heiß. Erschwerend hinzu kam, dass der Brand in einem Neubau ausbrach. Aufgrund der Dämmung und der mehrfach verglasten Fenster konnte sich die Hitze stauen und aufbauen, vermutet der Feuerwehrkommandant.

Das Haus am Tag nach dem Brand.
Das Haus am Tag nach dem Brand. | Bild: Jenna Santini

Wegen der Hitzeentwicklung und möglicher Glutnester öffneten die Einsatzkräfte Teile der Fassade. „Die Dämmung begann zu schmelzen. Wir mussten sicherstellen, dass sich der Brand nicht weiter ausbreitet“, schildert Lattner. Infolge der starken Rauchentwicklung wurden sechs Personen im Alter zwischen fünf und 92 Jahren mit dem Verdacht auf Rauchgasvergiftung vom Rettungsdienst in ein Krankenhaus gebracht.

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Auch der Bürgermeister ist vor Ort

Die Feuerwehr bekam den Brand zwar schnell in den Griff, dennoch dauerten die Löscharbeiten bis kurz vor Mitternacht. Die Wohnung ist vollkommen ausgebrannt. Weitere Stockwerke seien nicht betroffen. Nach ersten Schätzungen der Polizei entstand an Gebäude und Mobiliar ein Schaden von rund 400.000 Euro. Neben den Einsatzkräften war auch Bürgermeister Dominik Männle vor Ort, sagt Feuerwehrkommandant Lattner. Die Gemeinde wolle sich um die weitere Unterbringung der Familie kümmern.