Schopfheim – Die Stadt Schopfheim wollte Ende 2024 den Zuschusshahn für das Schwimmbad Schweigmatt zudrehen. Der rund 200 Mitglieder starke Förderverein wäre bereit, das fast 90-jährige Bad im Raitbacher Weiler zu betreiben. Gemeinnützigkeit, Mitgliedsbeiträge, ehrenamtlicher Einsatz und Sponsoring sind wichtige Eckpfeiler. Einkalkuliert ist auch städtische Unterstützung. Das geht aus den Sitzungsunterlagen für den Gemeinderat am 25.¦November hervor.

Der Förderverein beantragt, das Bad für einen symbolischen Euro zu pachten, und einen Zuschuss von 35.000¦Euro wie bisher. Die Stadt soll eine Vertragskonstellation prüfen, die dem Förderverein Gemeinnützigkeit ermöglicht und die Wasserkosten übernehmen, weil das Bad als Feuerwehrlöschteich für Schweigmatt dient und der Verein die Becken und das Grundstück pflegen würde.

Als Vereinsbad würde es der Öffentlichkeit durch Kurz- oder Tagesmitgliedschaften zur Verfügung stehen. Das Baden geschehe auf eigene Gefahr, es gibt weder Schwimmmeister noch Rettungsschwimmer. Das Konzept sei unter anderem in Todtnauberg erprobt. Der Vorstand ist überzeugt, dass die Mitglieder einen noch größeren Beitrag leisten würden, um die Anlage mit Leben zu füllen, wenn sie in der Hauptverantwortung stehen. Auch den Kiosk würde der Verein betreiben. Ziel sei es, dass sich der Förderverein zu einem gemeinnützigen Verein für Badekultur mit Vereinsbad umformt.

Wird die Gemeinnützigkeit zuerkannt, können Spendenquittungen ausgestellt werden. Damit wäre es laut dem Antrag für Firmen „doppelt attraktiv, das populäre Höhenbad Schweigmatt als Partner zu unterstützen – in Form von Sponsoring oder Hilfe bei erforderlichen baulichen Maßnahmen“. Der Betrieb soll nicht auf den Sommer beschränkt sein und es soll auch Veranstaltungen geben. Angedacht ist der Bau einer Sauna. Zum jetzigen Zeitpunkt könne aber nicht garantiert werden, dass die Gemeinnützigkeit zuerkannt wird. „Dies macht einen gesicherten Zuschuss der Stadt Schopfheim in dieser kritischen Phase besonders bedeutsam“, heißt es im Antrag.

Aus Sicht der Stadt ist laut Bürgermeister Dirk Harscher eine Verpachtung für einen Euro möglich. Ein Zuschuss von 35.000 Euro sei aber „unverhältnismäßig“. Es sollten „keine Mittel für Reparaturen beziehungsweise Investitionen“ zur Verfügung gestellt werden. Vertragskonstellationen und die Gemeinnützigkeit werden noch geprüft. Aus steuerlichen Gründen sei es nicht möglich, dass die Versorgungsbetriebe die Wasserkosten übernehmen. Die Stadt wäre aber bereit, die Kosten zu übernehmen, die bei einer Stilllegung des Bads für die Bewirtschaftung der Anlage entstehen würden: 15.000¦Euro. Aus Sicht der Stadt wäre damit ein Schwimmbadbetrieb 2025 „möglich“. Darüber wird nun der Gemeinderat entscheiden.