Eng geht es zu auf dem Harget, jener Straße, die in Dossenbach vom Dorf hinauf auf die Höhe zu Bürgerhalle und Festschopf führt. Die Anwohner sind nicht nur genervt vom vielen Verkehr, sie leiden auch unter den unzähligen Gefahrensituationen, die es gibt. Seit 2010 hängt in der Kurve vom Harget ein Spiegel, auf dem sowohl von unten als auch von oben Gegenverkehr zu sehen ist, wenn die Autofahrer denn hinschauen. Falls nicht, kommt es in der engen Kurve des Öfteren zu Zentimeterarbeit.
Matthias Kipf begründete im Ortschaftsrat am Montagabend den Vorschlag, für die Straße talwärts Einbahnverkehr festzulegen. Der bergwärtige Verkehr sollte dann über die Nordschwabener Straße und den Nordast des Harget auf die Höhe fahren. Kipf führte als Vorteile an, dass dann mehr Fahrbahnbreite zur Verfügung stehe und Fußgänger mehr Sicherheit hätten. Vor allem käme es nicht mehr zur Begegnung zweier Lastwagen, bei denen dann stets einer zurückfahren müsse.
Probleme beim Parken
Die bei der Verkehrsschau im Herbst 2018 empfohlene Markierung zur Abtrennung eines Fußweges lehnte Kipf aber ab, weil dies die wenigen Parkmöglichkeiten noch weiter einschränken würde. „Außerdem bestehen in der Umfahrung bessere Ausweichmöglichkeiten“, betonte er. Anwohner, die zu der Sitzung gekommen waren, bestätigten die gegenwärtigen Probleme beim Parken sowie bei der Ein- und Ausfahrt an den Grundstücken. Sie befürworteten eine Einbahnstraßenregelung.
Bedenken gegen Einbahnstraße
Ortsvorsteher Arndt Schönauer äußerte dagegen Bedenken. Er befürchtete, mit geregeltem Richtungsverkehr könnte die Raserei zunehmen, weil dann jeder Autofahrer wüsste, dass es keinen Gegenverkehr gibt. Da auf dieser Straße auch nur wenige Schulkinder unterwegs seien, bedürfe es keines besonderen Schutzes. Die größten Gefahren für Kinder auf dem Schulweg sieht er an der Schopfheimer Straße. „Wie oft gibt es denn wirklich Begegnungen großer Lastwagen?“, fragte Bürgermeisterin Christine Trautwein-Domschat, die an der Sitzung teilnahm. „Wir müssen uns doch überlegen, wen wir schützen müssen, die Fußgänger, die Anwohnerparkplätze oder sich begegnende Lastwagen. Jeder hat berechtigte Interessen.“
Antrag auf Tempo 20
Ein Anwohner wies darauf hin, dass in der Umfahrung eine erhebliche Unebenheit besteht, auf der Autos aufsetzten, doch die Verwaltung kann dafür keine Beseitigung zusagen. Der Antrag auf Einrichtung einer Einbahnstraße fand nur eine Stimme, vier Ortschaftsräte stimmten in der Sitzung dagegen, einer enthielt sich. Schönauer brachte dann den Antrag ein, die Festlegung der Höchstgeschwindigkeit auf Tempo 20 und der Sperrung für Lastwagen zu prüfen. Andreas Klein hatte die Geschwindigkeitsbeschränkung vorgeschlagen. Der Ortschaftsrat stimmte der Prüfung zu.