Die Gemeinde Schwörstadt wird in den kommenden Jahren zu einem Dreh- und Angelpunkt, wenn es um das Netzerneuerungsbauprojekt „Rippolingen-Istein“ durch die TransnetBW GmbH aus Stuttgart geht. Die Verantwortlichen haben das Vorhaben in der jüngsten Sitzung des Gemeinderats vorgestellt. Das Unternehmen betreibt das Strom-Übertragungsnetz mit rund 3200 Kilometern Stromkreislänge und 220 und 380 Kilovolt in Baden-Württemberg und sichert mit diesem Transportnetz die Stromversorgung in der Region, in Deutschland und Europa. Darüber hinaus werden durch die TransnetBW GmbH auch die Energieflüsse im Netz gesteuert und kontrolliert. Und auch der bedeutenden Instandhaltung, der Netzplanung und -entwicklung wird Rechnung getragen.

Nun wurde von den Unternehmensvertretern Marcel Müller und Louisa Oeltjenbruns die Planung vorgestellt. Danach sind von der Maßnahme zwischen Niederdossenbach und Istein insgesamt 158 Strommasten betroffen, zwischen Rippolingen und Niederdossenbach sind 13 Gemeinde tangiert.

Zwischen Niederdossenbach und dem Umspannwerk in Schwörstadt sind Maßnahmen auf einer Länge von 50 Kilometern geplant. Wie die Unternehmensvertreter mitteilten, seien die noch bestehenden Rohrmasten aus den 50er Jahren und hätten die Grenzen ihrer Betriebsdauer erreicht. Daher sei der Ersatzneubau, der so weit wie möglich in der bestehenden Trasse durchgeführt wird, um Eingriffe in Natur und Landschaft zu minimieren, erforderlich. Das Übertragungsnetz werde mithin für die Anforderungen der Energiewende fit gemacht, um auch in Zukunft die Netzstabilität zu gewährleisten und die Versorgungssicherheit zu erhalten.

Louisa Oeltjenbruns bemerkte in diesem Zusammenhang, dass künftig auch die Einspeisung erneuerbarer Energieformen auf lokaler Ebene möglich sein wird. Marcel Müller erläuterte, dass sich mit dem Ersatzneubau auch die Emissionen verringern lassen. Außerdem will man, wo möglich, auch durch kleinräumige Verschwenkungen Entlastung schaffen, so der Transnet-Vertreter.

Fragen aus dem Ratsrund beschäftigten sich indes mit der Möglichkeit der Bündelung mit anderen Anlagen und mit den Auswirkungen auf etwaige Wohnbereiche, was aufgrund der Komplexität der verschiedenen Systeme und den Neubauten entlang der bisherigen Trasse verneint wurde. In Bezug auf den Zeitplan für die Umsetzung des Ersatzneubaus teilten die Transnet-Mitarbeiter mit, dass man sich noch bis zum Jahr 2024 in der Genehmigungsplanung befinde, bevor in den Jahren 2025 bis 2026 das Planfeststellungsverfahren stattfinde. Die Bauausführungsphase soll dann im Jahr 2027 beginnen, bevor im Jahr 2031 die Inbetriebnahme stattfinden soll. Im kommenden Jahr soll eine Bürgerversammlung dazu stattfinden.