Ibach – Die jüngste Ibacher Gemeinderatssitzung war ganz dem Thema Forst gewidmet. Nach seinem Bericht über den Vollzug 2019 und die Planung für 2020 wurde Revierförster Christoph Wehle vor einer etwas größeren Zuhörerkulisse verabschiedet und sein Nachfolger Stefan Mayer willkommen geheißen.
Im Zuge der Forstreform wird Wehle zukünftig den Staatswald betreuen, Mayer den Kommunal- und Privatwald. Markus Rothmund, Leiter des Forstbezirks West, gab hierzu noch einige aktuelle Informationen. Zunächst berichtete Wehle von 2019 als dem zweiten markanten Dürrejahr in Folge, was allgemein zur bekannten angespannten Holzmarktsituation geführt hat.
Entsprechend galt auch in Ibach der Hauptanteil der Arbeiten im Wald der Aufarbeitung von Käferholz. Zudem hatte Wehle im Farnberg planmäßig Laubholz eingeschlagen, um die Bilanz etwas zu verbessern.
Insgesamt wurden im vergangenen Jahr 477 Festmeter eingeschlagen, die Vermarktung lief über die Waldgenossenschaft Südschwarzwald. Letztlich konnte Wehle damit noch ein Plus von 1367 Euro erzielen. Die Waldwegeunterhaltung sei leider, nicht zuletzt aufgrund der starken Inanspruchnahme als Holzlager, etwas auf der Strecke geblieben, erklärte er weiter. Das hierfür zur Verfügung stehende Konto sei dank der Verwendung der Jagdpachteinnahmen für die Zukunft gut gepolstert.
Die Planung für 2020, so Wehle, gestalte sich ausgesprochen schwierig. Er habe einen Einschlag in Höhe des jährlich vorgesehenen Hiebsatzes von 400 Festmetern kalkuliert, die Hälfte davon als Käferholz. Um die Wirtschaftlichkeit zu erhöhen, sei ebenfalls wieder ein Buchenholzeinschlag von 120 Festmetern eingeplant, so dass er am Ende eine schwarze Null ansteuere. Bürgermeister Kaiser ergänzte, 2019 sei die Gemeinde im Kommunalwald mit einem blauen Auge davongekommen, 2020 gelte es, zumindest den Grundstock an Ausgaben, der immer anfalle, zu erwirtschaften. Markus Rothmund erläuterte, die Umsetzung der Forstreform sei in vollem Gange.
Mit nunmehr drei Forstbezirken habe sich der Zuständigkeitsbereich des Forstbezirks West, dem Ibach angehört, vergrößert auf 18.000 Hektar Wald. Die neuen Reviereinteilungen bezüglich Kommunal- und Privatwald seien entsprechend der Gemeindegrenzen gestaltet worden, wobei Ibach und Dachsberg zusammengelegt wurden und nun das größte Revier darstellen – eine Herausforderung für den neuen Revierleiter Stefan Mayer.
Dieser erinnerte daran, dass die Beratung für die Privatwaldbesitzer weiterhin kostenlos erfolge, nur wirtschaftliche Tätigkeiten müssen bezahlt werden. Die fallweise Betreuung bis 50 Hektar sei bei entsprechender Unterzeichnung einer Vereinbarung möglich, die Bezahlung richte sich zukünftig nach dem Aufwand.
Wer also sein Holz vorausdenkend staple, könne Geld sparen. Der Staatswald wurde abgetrennt, wobei dessen Neueinteilung zur Folge hat, dass Ibach gleich mit mehreren Staatswaldförstern zu tun haben wird. Einer davon wird Christoph Wehle sein, so dass der Abschied an diesem Abend nicht endgültig war.