St. Blasien Holzeinschlag, hohe Fördersummen durch das Bundesprogramm klimaangepasstes Waldmanagement, Ausgaben bei Wegeinstandsetzung und Verkehrssicherung sowie die Unterstützung des Kollegs mit 20.000¦Euro waren Faktoren, die das Ergebnis des vergangenen Jahres wesentlich prägten, berichtete Alexander Jentsch, Gebietsleiter Nord beim Kreisforstamt, in der jüngsten Gemeinderatssitzung.

Der größte Posten auf der Einnahmeseite war die Holzernte mit 295.000¦Euro, eingeschlagen wurden statt der geplanten 8670¦Erntefestmeter 8932¦Festmeter. Fördermittel aus dem Bundesförderprogramm klimaangepasstes Waldmanagement kamen dem Forst in Höhe von rund 119.000¦Euro zugute. Die Fortsetzung des Förderprogramms sei bis 2026 sicher, wie es danach weitergehe, sei offen, sagte Jentsch dazu. Die Förderung wurde zunächst eingefroren, dann aber doch ausgezahlt, fuhr er zum Thema Waldschutz fort – dies macht sich mit 23.000¦Euro auf der Einnahmeseite bemerkbar.

Die Holzernte mit knapp 107.000¦Euro ist der größte Ausgabenfaktor. 81.100¦Euro wurden für die Erschließung aufgewendet, größte Maßnahme ist dabei die Instandsetzung des alten Feldbergweges (Maria-Loch-Weg). Verkehrssicherungsmaßnahmen – insgesamt Ausgaben von knapp 36.400¦Euro – wurden am Menzenschwander Wasserfall durchgeführt, zudem wurden Brücken kontrolliert, erklärte Florian Zimmermann.

20.000 Euro sind in den Neubau des naturwissenschaftlichen Zentrums des Kollegs geflossen. Vonseiten des Kollegs waren für die Gestaltung des Außenbereichs Leader-Fördermittel beantragt worden, erläuterte Bürgermeister Adrian Probst. Diese Fördermittel setzten jedoch eine kommunale Beteiligung voraus, rund 70.000¦Euro seien es für das Projekt gewesen. Diese Summe bilde man mit dem Holzverkauf ab, nicht im allgemeinen Haushalt. Bereits 2023 sei ein Teilbetrag geflossen, in diesem Jahr stehe eine weitere Zahlung an, so Probst.

Im Rückblick auf die vergangenen Jahre nahm Alexander Jentsch den planmäßigen und zufälligen Einschlag in den Blick. Ab 2018 habe die zufällige Nutzung (Käfer-, Sturm-, Schneebruchbäume) deutlich zugenommen, dabei habe die 2018 einsetzende Dürre dem Borkenkäfer in die Karten gespielt. 2020 habe der Einschlag ausschließlich aus zufälliger Nutzung bestanden und habe auch 2021 bis 2023 deutlich über der planmäßigen Nutzung gelegen. Eine positive Entwicklung konnte Alexander Jentsch aber für 2024 vermelden, nur noch 40¦Prozent des Einschlags sei zufällig bedingt gewesen. Denn das nasse Jahr habe den Käfer ausgebremst, nannte er als Grund.

Was die zufällige Nutzung betrifft, spielte in den vergangenen Jahren das Thema Käfer die größte Rolle. 2018 überwog bei der zufälligen Nutzung noch das Sturmholz, nicht zuletzt bedingt durch Sturm Burglind Anfang des Jahres, der Anfall von Käferholz noch bei unter 30¦Prozent. In den folgenden Jahren stieg er dann aber sprunghaft an und lag 2023 bei nahezu 100¦Prozent. Im Vorjahr war der Anteil des Käferholzes an der zufälligen Nutzung wieder auf unter 90¦Prozent zurückgegangen. Die Dürre als Ursache für zufällige Nutzung hatte keine große Rolle gespielt, sie sei zwar spürbar, aber im Feldbergbereich sei noch relativ viel Niederschlag zu verzeichnen gewesen, so Jentsch.

Was den Vollzug in den vergangenen Jahren betrifft, wurden die Forstwirtschaftsjahre 2019 und 2020 mit einem negativen Ergebnis von 13.000 und 140.000¦Euro abgeschlossen, „die Holzpreise waren im Keller“, so Alexander Jentsch. In den folgenden Jahren erholten sich die Holzpreise, es wurden schwarze Zahlen zwischen 153.000  und knapp 204.200¦Euro geschrieben. Ein ähnliches Bild gab es beim Ergebnis pro Festmeter, lag dieses 2019 und 2020 noch mit zwei Euro pro Festmeter im Minus, stieg es in den kommenden drei Jahren auf 27, 24 und 27¦Euro an und lag im Vorjahr bei 19¦Euro.

Christoph von Ascheraden (Freie Wähler) sprach das, wie er sagte, dramatische Bild des Waldes in Deutschland an. 65¦Prozent des Baumbestandes seien geschädigt. Dabei handele es sich um eine deutschlandweite Betrachtung, sagte Jentsch. In Baden-Württemberg stehe der Wald besser da, deutschlandweit sei zudem ein Vorratsrückgang zu verzeichnen, im Land bleibe der Vorrat dagegen konstant.