St. Blasien Mit den Abiturarbeiten haben die 70¦Abiturientinnen und 47¦Abiturienten das letzte Kapitel ihrer Schulzeit aufgeschlagen. 67 der Prüflinge stammen aus der Region, 50 leben im Internat. Die Abiturienten kommen nicht nur aus Deutschland, sondern auch aus China, Costa Rica, Frankreich, Großbritannien, der Schweiz und Katar. Es stehen drei schriftliche und zwei mündliche Prüfungen an.
„Das Abitur ist eine aufregende Zeit, nicht nur für die Schüler“, sagte die stellvertretende Schulleiterin Catrin Stoll. Eine Zeit, die viel Arbeit insbesondere für die Schulleitung, aber auch für die Lehrkräfte mit sich bringt. In den beiden Wochen vor dem Abitur müssen Raumpläne und Pläne für die Aufsicht bei den Abiturarbeiten erstellt werden, denn die jeweiligen Kurslehrer dürfen bei den Abiturarbeiten nicht die Aufsicht führen. Verbunden mit dem Raum- und Aufsichtsplan ist auch ein Vertretungsplan, denn die Aufsicht führenden Lehrer stehen für den Unterricht nicht zur Verfügung. Im Hinblick auf Räume bedarf es ebenfalls der Disposition. Weiterhin sind die Sitzpläne für die einzelnen Prüfungen zu erstellen, schilderte Catrin Stoll das Prozedere.
Einige der Prüfungsarbeiten werden geliefert, andere werden digital übermittelt und müssen heruntergeladen werden. In jedem Fall muss die Schule die Sicherheit garantieren. Zu den weiteren vorbereitenden Aufgaben gehört das Besorgen des Materials, das den Schülern für die Prüfungen von der Schule zur Verfügung gestellt wird, wie die Literatur für die Deutschprüfung. Und wenn die Prüflinge eigenes Material verwenden dürfen, ist diese vorab auf eventuelle unzulässige Eintragungen zu überprüfen. Am Vorabend der jeweiligen Prüfung gilt es, die nicht angelieferten Prüfungsaufgaben herunterzuladen und auszudrucken. Eine Stunde vor Prüfungsbeginn werden die Umschläge mit den Prüfungsaufgaben geöffnet und den Fachlehrern übergeben, die die Aufgaben im Beisein eines Mitglieds der Schulleitung auf Vollständigkeit überprüfen. Kontakt mit Schülern ist in dieser Zeit nicht zulässig, so Catrin Stoll. Als besonders herausfordernd bezeichnete sie in diesem Zusammenhang die „Mix-Tage“, an denen Prüfungen in mehreren Fächern stattfinden.
Nach der Beendigung der Prüfungen werden die Arbeiten den jeweiligen Fachlehrern für die Erstkorrektur übergeben. Diesen stehen je nach Prüfungstermin eine bis zweieinhalb Wochen mit zwei bis drei Korrekturtagen zur Verfügung. Die Zweitkorrektur übernehmen nach einem festen Plan Lehrer einer anderen Schule aus der Region. Die Zweitkorrektur erfolgt anonymisiert, den Zweitkorrektoren ist weder der Name des Prüflings noch die Schule bekannt. Ein Lehrer einer Schule aus dem weiteren Umkreis, etwa aus Freiburg oder dem Bodenseeraum, übernimmt dann die Drittkorrektur. Dabei werden allerdings nur mindestens zwei der Arbeiten vom Drittkorrektor stichprobenartig überprüft, bei zu großen Abweichungen der Bewertung von Erst- und Zweitkorrektor erfolgt eine erneute Korrektur, schilderte Catrin Stoll.
Die Bekanntgabe der Ergebnisse erfolgt in der Regel eine Woche, in diesem Jahr aber nur vier Tage vor Beginn der mündlichen Prüfungen. Denn die Prüfungszeit zieht sich vom 29.¦April bis 21.¦Mai. Geschuldet ist dies der Tatsache, dass manche der Arbeiten aus einem bundesweiten Aufgabenpool stammen und es galt, die Prüfungstermine in den verschiedenen Bundesländern zu koordinieren, erklärte die stellvertretende Schulleiterin.
Abgenommen werden die mündlichen Prüfungen, die in diesem Jahr auf den 3. und 4.¦Juli terminiert sind, von Lehrern einer anderen Schule. Und auch die Lehrer des Kollegs sind als Prüfer an einer anderen Schule im Einsatz. Wenn alles überstanden ist und die für die Lehrer langen Prüfungstage zu Ende gegangen sind, können die Abiturienten Anfang Juli ihre Abiturzeugnisse in Empfang nehmen.