St. Blasien Eine Sommerlinde sowie ein Birnenbaum fanden nach dem Ausheben der Pflanzlöcher durch zwölf Schülerinnen und Schüler der Fürstabt-Gerbert-Schule St. Blasien und der tatkräftigen Mithilfe ihres Lehrers Malte Krebs zwischen verschiedenen Spielgeräten ein neues Zuhause. Sie werden zusätzlich durch einen Mammutbaum ergänzt, sobald das Soccerfeld – ein fünf mal zehn Meter großer, umrandeter Fußballplatz am Rande des Spielplatzes – im Sommer fertiggestellt ist. Spätestens dann wird auch die noch fehlende Bepflanzung in das Erdreich eingebracht sein und dem Spielplatz für Jung und Alt einen grünen und blühenden Rahmen geben.
Ein Gewächs für viele Generationen
Auf die Frage, warum ein in diesen Breiten so ungewöhnliches Zypressengewächs wie der Mammutbaum gepflanzt wird, dessen eigentliche Heimat die USA ist und der eine stattliche Höhe, Umfang sowie Alter erreichen kann, erläuterte Benjamin Kohl vom Bauhof St.¦Blasien, dass dieser Baum quasi als Monument einen generationsübergreifenden Charakter hat. Auch später sollen sich Bürgerinnen und Bürger der Domstadt an den Moment erinnern, als dieser Baum gepflanzt und über Jahre hinweg gehegt und gepflegt wurde. Es handele sich dabei um ein Gehölz, das sein Laub nicht abwirft und bei Erreichen einer gewissen Höhe und je nach Sonnenstand zudem als Schattenspender für den Platz dienen soll.
Ein ähnliches Argument führte Kohl bei der Bepflanzung einer Sommerlinde auf, welche zentral auf dem Spielplatz stehen wird. Auch die Linde könne mehrere hundert Jahre alt werden, eine entsprechende Baumkrone ausbilden und damit wertvollen Schatten für junge und alte Spielplatzbesucher spenden. Zwar sei die Beseitigung des anfallenden Laubes auf den mit Hackschnitzeln bedeckten Spielflächen recht aufwendig – jedoch sei die Linde ein Baum, der schon immer ein beliebter zentraler Punkt auf Plätzen war, ein Ort der Versammlung – dies alleine rechtfertige die Pflanzung, so Kohl. Ein Birnenbaum aus der Region soll bei entsprechender Größe und Fruchtertrag gesundes Obst ausbilden. Naschen ist hier ausdrücklich erwünscht.
Nach etwa einer Stunde war der erste Baum auf dem künftigen Spielplatz gepflanzt, befestigt und gegossen, als kleine Belohnung und Motivationsschub für die nächste, kräftezehrende Pflanzung standen Getränke und Laugenbrezeln bereit. Die Aktion wurde von der Sparkasse St.¦Blasien finanziert.
Dass der Mehrgenerationenspielplatz auf der Fläche des ehemaligen Kräutergartens entstehen würde, war nicht von Anfang an so in der Planung vorgesehen. Ursprünglich war vonseiten der Stadtverwaltung eine Fläche am Kugelrain angedacht, ein Areal, welches sich durch den Abriss des ehemaligen Feuerwehrgebäudes und den Neubau eines Einkaufsmarktes stark verändert hat.
Probst setzt auf Lebendigkeit
Durch Bürgerbeteiligung wurde dieses Projekt jedoch verworfen, die Wahl fiel auf den jetzigen Standort unweit des Kurgartens. Verschiedene Gründe sprachen dafür: Die zentralere Lage hat hier eine entscheidende Rolle gespielt. Ebenso würde laut Bürgermeister Adrian Probst der Charakter des Kurparks, in dem zu seiner Blütezeit still gelustwandelt und der Rasen nicht betreten werden durfte, nun durch die Begegnungen von Jung und Alt an Lebendigkeit gewinnen. Nicht zuletzt hätte die Fläche am Kugelrain für das Soccerfeld nicht ausgereicht.
Nach verschiedenen Dankesreden war die Pflanzaktion durch die Schüler der Gerbert-Schule beendet, der Spielplatz nimmt nun immer deutlichere Formen an. Mit Blick nach vorn darf man davon ausgehen, dass er sich zu einem gesellschaftlichen Treffpunkt in St.¦Blasien entwickelt, der den ehemaligen Kräutergarten aus seinem Dornröschenschlaf erwecken wird.