St. Blasien – Das Programm der Klosterkonzerte St.¦Blasien für das Jahr 2025 wird das letzte von Michael Neymeyer sein, weshalb es einige aus vergangenen Jahren bekannte Gesichter beinhaltet und ein paar persönliche Wünsche Neymeyers enthält.

Neymeyer übernahm die 1986 von Hubert Ehret ins Leben gerufenen Klosterkonzerte. „Das Format war im Grunde bereits damals vorgegeben“, erinnert sich Neymeyer, mit acht bis neun Konzerten pro Saison im Rahmen der Schulzeit. Die Festlegung auf einen Wochentag erfolgte später, ebenso wie sich das Netzwerk der auftretenden Künstler immer mehr erweiterte. Waren es zu Beginn eher Künstler aus der näheren Umgebung gewesen, die bei den Klosterkonzerten auftraten, so sprachen sich, auch durch die Besetzung der Konzerte mit diversen Hochschulprofessoren, die gute Akustik, die ansprechenden Programme und das glanzvolle Ambiente des Festsaals immer mehr herum. So ist dieser Teil der Organisation mittlerweile quasi zum Selbstläufer geworden, die Ensembles bewerben sich aktiv bei Neymeyer um Auftritte.

Der Festsaal, sagt Neymeyer lächelnd, sei so etwas wie sein zweites Wohnzimmer gewesen, da er die gesamte Planung, Organisation und auch die Abendkasse selbst in der Hand hatte. Lediglich beim Einlass halfen einige Schüler mit, und im Hintergrund wirkten die Mitarbeiter des Kollegs, beispielsweise beim Kartenverkauf, an der Pforte. Den gestiegenen finanziellen Anforderungen konnte Neymeyer aufgrund der Zuschüsse des Gemeindeverwaltungsverbandes, des Kreises, der Sponsoren und auch der festen Besucherzahl von durchschnittlich um die 150¦Personen begegnen.

„Froh bin ich, dass ich während der ganzen Jahre nie einen Zwischenfall zu verzeichnen hatte, und auch nie eine krankheitsbedingte Absage kam oder ein kurzfristiges Umdisponieren erforderlich wurde“, blickt Neymeyer zurück. An eine skurrile Begebenheit erinnert er sich noch: Bei einem Gesangsabend, an dem Teile aus der „Fledermaus“ vorgetragen wurden, flog just in dem Augenblick eine Fledermaus durch das offene Fenster des Festsaals und krallte sich am Vorhang fest.

Das Programm der aktuellen Saison beginnt am 23.¦Januar mit einem Klavierabend von Alexander Krichel. Das Preisträgerkonzert der Volksbank Hochrhein Stiftung bringt mit dem Leiter des Zürcher Opernchores eine Besonderheit. Er tritt mit einem etwa 20-köpfigen Frauenchor auf. Mit Iara Behs kommt eine Künstlerin aus der Region zum Zug, und mit den Kammersolisten Minsk ein Ensemble, das seit 15¦Jahren bereits in St.¦Blasien heimisch geworden ist. Einen besonderen Wunsch erfüllt sich Michael Neymeyer, der immer gerne mit ausgefallenen Instrumenten experimentiert, anhand eines gemeinsamen Improvisationskonzertes mit einem befreundeten Thereminspieler. Das Theremin ist ein elektronisches Musikinstrument.

Die Konzerte finden immer donnerstags um 19.30¦Uhr statt, die Preise sind stabil geblieben, Abonnements können beim ersten Konzert gebucht werden. Karten und Abonnements gibt es weiterhin an der Kollegspforte.

Das Programm: 23.¦Januar: Alexander Krichel, Klavier, mit Chopin, Ravel und Enescu, 20.¦Februar: Ardinghello Ensemble, mit „Beethoven and Friends“, 20.¦März: Preisträgerkonzert, Chor Sopralti, mit weltlicher Chormusik, 3.¦April: Musentempel Trio und Iara Behs. Weitere Konzerte folgen.