Dachsberg/St. Blasien Bis auf etwa 1,40¦Meter hängt der Kabelstrang zwischen den beiden Strommasten neben der Kreisstraße K¦6529 über der Erde. Zu tief, sagt Bernd Ebner, Anwohner aus Immeneich. Das Telefonkabel, das einzig die Kläranlage Niedermühle mit der Außenwelt verbindet, behindere für die Bauern den Zugang zu ihren Feldern. Und drohe zudem abzureißen, sollte ein unachtsamer Landwirt nicht die notwendige Umsicht walten lassen oder der Sturm Bäume zum Fallen bringen.

Geführt wird das Telefonkabel an einer Stromleitung auf den Gemarkungen Dachsberg und St.¦Blasien. Diese soll in den kommenden Wochen unterirdisch neu verlegt werden. Dabei werde auch die Telefonleitung durch eine erdgebundene Breitbandverbindung ersetzt, gab Dachsbergs Bürgermeister Stephan Bücheler Auskunft. Von einer Behinderung durch das tief hängende Kabel wisse er nichts. Die Neuverlegung der Stromtrasse erfolge durch den Betreiber Naturenergie-Netze. Das Glasfaserkabel wiederum verlege die Stadt St. Blasien, die im gemeinsamen Breitbandverbund IKZ Dachsberg zusammen mit Dachsberg und weiteren umliegenden Gemeinden den Ausbau unternimmt.

Im Rahmen der Erdverlegung des Stromkabels habe man versucht, mit der Deutschen Telekom Kontakt aufzunehmen, um die Glasfaserleitungen für den Breitbandausbau in einem Zug mit unter die Erde zu legen, so Bücheler weiter. Jedoch seien diese Bemühungen erfolglos geblieben: „Man kann sagen, dass die Telekom sich offenbar aus dem ländlichen Raum zurückzieht.“ Bernd Ebner sagt, im Herbst 2023 habe er St.¦Blasiens Bürgermeister Adrian Probst informiert. Jedoch wurde „nichts unternommen, um den Schaden zu beheben“. Das Rathaus wisse von der Problematik, räumte Pressesprecher Fabian Zumkeller ein. „Zuständig ist hier die Telekom. Sie hat die Freileitungen gebaut und unterhält diese auch.“ St.¦Blasiens Bauhofleiter Frank Kaas ergänzt noch, es handle sich eher um ein optisches Problem. „Gefahr im Verzug“ bestehe in der Sache nicht, sagt Kaas. Den Schaden habe man via App an die Telekom weitergeleitet. „Bei der Marktbekundung des Glasfaserausbaus wurde die Telekom angefragt“, heißt es weiter. „Sie teilte daraufhin mit, dass sie den Ausbau nicht übernehmen wird.“

Da die Leitung am Masten des Strombetreibers hänge, habe man von dem durchhängenden Kabel nichts gewusst, teilte wiederum das Bonner Unternehmen mit. Ebner widerspricht: Bereits im Frühling 2024 habe er der Telekom den Schaden telefonisch gemeldet.

„Wir veranlassen nun eine Begutachtung und Regulierung der Kabeldurchhänge und prüfen perspektivisch eine Erdverlegung unserer Kabel im Rahmen der Baumaßnahme durch den Stromnetzbetreiber“, erklärte die Telekom weiter. „Das können die gerne machen“, kommentierte Kaas die Stellungnahme aus Bonn. Das alte Telefonkabel jedoch wäre ohnehin überholt, wenn die Kläranlage Niedermühle an das Glasfasernetz angebunden ist. Die Baumaßnahmen zum unterirdischen Verlegen von Strom und Breitband stehen laut Stadt St.¦Blasien unmittelbar bevor. Der Abschluss ist für Ende Juli geplant.