Menzenschwand – 16 Jahre ist die „Linde“ in Menzenschwand nicht als Gastronomiebetrieb genutzt worden und die meiste Zeit leer gestanden. 2020 erwarb Bernd Ober das Anwesen und baute es um und aus, vieles erledigte er selbst. Neben der Gastwirtschaft entstanden sieben Ferienwohnungen und eine Wohnung für die Pächter. Ober hat die Einrichtung eines bayrischen Wirtshauses erworben: Tische, Stühle, Eckbänke, Theke mit Kühlschubladen, Fußbodenbeläge, Vertäfelungen und Gläser. Neu sind ein großer Tisch, der als Stammtisch dienen soll, und die Küche. „Man hat das Gefühl, man kommt in eine Stube, so heimelig ist es“, beschrieb Ulrike Strassmann.

Dass Ober mit ihr eine Urmenzenschwanderin, so Ortsvorsteher Joachim Gfrörer, und ihren Partner Valentin Kägi gewonnen hat, war Zufall. Strassmann, aufgewachsen im Menzenschwander Hinterdorf, ist seit rund 30 Jahren in der Gastronomie tätig, unter anderem hat sie auf Sylt, an der Mosel, in Sölden und in der Schweiz gearbeitet. Mit ihrem Lebensgefährten machte sie sich vor vier Jahren in Graubünden selbstständig. Aber es zog sie in die Heimat, wo es auch Kägi gefiel. Sie hatten sich noch nicht nach einem Gastronomiebetrieb umgesehen. In der Schweiz traf Strassmann einen Menzenschwander, der von den Plänen erzählte, die „Linde“ wiederzueröffnen. Als sie Interesse zeigte, gab er ihre Karte an Bernd Ober weiter. Der griff sofort zum Telefon, drei Tage später kamen die Gastronomen nach Menzenschwand. Ihnen gefiel, was sie sahen. „Wir waren von Anfang an total begeistert“, sagte Strassmann. Zwei Wochen später, im Oktober, einigte man sich auf einen Pachtvertrag, so Ober.

Auf der Speisekarte stehen Fleischspezialitäten wie Spareribs und Linde-Burger. Fleisch und Gemüse stammen aus der Region. Aus der Schweiz wurde der Kaffee Lutz mit Hochprozentigem mitgebracht. Am Samstag luden Strassmann und Kägi zum Tag der offenen Tür ein. Ortsvorsteher Gfrörer zeigte sich zufrieden, dass ins Gasthaus wieder neues Leben einzieht.