St. Blasien Eine PVT-Anlage (das „T“ steht bei dieser Photovoltaik-Anlage für thermisch) soll auf dem Dach des neuen Naturwissenschaftlichen Zentrums beim Kolleg St. Blasien installiert werden. Als außergewöhnlichen Meilenstein bezeichnete Kollegsdirektor Hans-Martin Rieder die Anlage, mit der jährlich 100.000 Liter Heizöl eingespart werden sollen.
Seit Jahrzehnten sei man auf dem Weg in Richtung Klimaneutralität unterwegs, nach dem ersten großen Schritt mit der Inbetriebnahme der Hackschnitzelheizung 2007 folge nun ein weiterer. In einer Region mit Wintern sei eine stabile Versorgung wichtig, nicht nur für das Kolleg, sondern auch darüber hinaus, so der Kollegsdirektor. Er meinte damit das Nahwärmenetz, an das inzwischen 20 Gebäude, unter anderem die Fürstabt-Gerbert-Schule und die Gebäude rund um den Kurpark, mit Ausnahme des Rathauses, angeschlossen sind. Ohne starke Partner wäre das neue Projekt nicht umsetzbar gewesen.
Einer der Partner ist Planer Manuel Tröndle (Mtplan). Ein aufwendiges Projekt, allein die finanzielle Förderungsfrage habe monatelang beschäftigt, erklärte er. Für die Umsetzung waren Stephan Tröndle (Tröndle Haustechnik) und die Firma Stromtiger verantwortlich. Als spannend bezeichnete Stephan Tröndle, ein derartiges Projekt umzusetzen und Partner zu treffen, die dasselbe Ziel verfolgten. Stromtiger war auf das Kolleg zugegangen. Seine Kinder und die seines Kollegen Oliver Bauch besuchten das Kolleg, erklärte Matthias Eschbach, daher sei man über das Projekt informiert gewesen. Da man für nachwachsende Rohstoffe brenne, habe man Unterstützung angeboten.
Das Material für die PV-Anlage wird das Unternehmen aus Görwihl spenden, das spart Kosten von rund 150.000¦Euro, erklärte der Wirtschaftsleiter des Kollegs, Christian Niederhofer. Man hoffe, so Niederhofer, mit der neuen Anlage im kommenden Herbst ans Netz gehen zu können. Bürgermeister Adrian Probst lobte das Projekt als Impuls für die Region und sprach allen Beteiligten, allen voran Pater Rieder, sein Kompliment aus. Es sei beeindruckend, was auf die Beine gestellt werde, fuhr er fort und meinte sowohl Planung als auch Umsetzung. Der Kollegsdirektor bezeichnete das Projekt als Vorbild für die Region, denn es gehe darum, sich nachhaltig aufzustellen. Und Christian Niederhofer ergänzte, es gelte, selbst Fakten zu schaffen, bevor die Realität die Fakten schaffe.