St. Blasien Einmal im Jahr steht für die Internatsschüler der Eine-Welt-Tag auf dem Programm. Es gelte, die Schüler wachzurütteln und sie anzuregen, über die Grenzen ihres kleinen Universums hinauszublicken, erklärte Internatspädagogin Petra Ruggaber, die den Tag gemeinsam mit ihrem Kollegen Clemens Disch organisiert hatte.
Was kann man tun, um den Konsum einzuschränken, um im eigenen Umfeld nachhaltig zu sein? Dies sei eine Frage, mit der man sich an diesem Tag beschäftigen wolle, so die Pädagogin weiter. In einem zweiten Themenbereich ging es um die Arbeit der Blaulichtorganisationen, jeder der Schüler nahm an einem Workshop nach Wahl teil. Den verschiedenen Workshops zum Thema Nachhaltigkeit ging ein Initiativvortrag von Katharina Schaus voraus, die in ihrem Beratungsunternehmen „it fits“ den Fokus auf Nachhaltigkeit in der Modebranche legt. „Re-think Fashion – die Modebranche im Wandel der Zeit“, lautete der Titel ihres Vortrages, im Vordergrund stand dabei die Nachhaltigkeit im Hinblick auf Textilien. Neben viel Theorie hatte die Referentin auch ganz praktische Tipps für die Schüler: Den Konsum deutlich einschränken, Textilien lange tragen und nicht mehr genutzte Textilien nicht einfach im Müll entsorgen, was im Übrigen seit diesem Jahr verboten sei. Sondern sie entweder Secondhand-Einrichtungen zur Verfügung stellen oder in Sammelbehältern für Alttextilien abgeben.
Nach dem Vortrag ging es an die Praxis. In der Nähstube wurde zugeschnitten und zusammengeheftet, die Nähmaschinen ratterten. Upcycling aus alten Stoffen war angesagt. Aus alten Stoffen und Jeans entstanden auf diese Weise Taschen, Schürzen und manches mehr. Zehntklässlerin Nicole beispielsweise fertigte aus einer alten Jeans und einem gemusterten Stoff eine Tasche an, Elisabeth, ebenfalls aus der zehnten Klasse, hatte ein Kissen aus zwei verschiedenen Stoffen in Arbeit. Nicole erzählt, dass sie es gut findet, aus alten Materialien etwas Neues, Cooles zu machen. „Möbel wieder schick machen“ hieß es in einem weiteren Workshop. Da wurde alten Stühlen mit verschiedenen Stoffen ein neues Aussehen verpasst. Sehr nachhaltig, fand Keke. Dem stimmte Lilia zu, sie habe allerdings gedacht, dass mit Naturmaterialien gearbeitet werde, erklärte sie. Und ist sie enttäuscht, dass das nicht der Fall ist? „Das überlege ich, wenn ich das Ergebnis sehe.“
Weitere Schüler hatten sich alte Tische vorgenommen. Sie wurden abgeschmirgelt, Löcher mit Spachtelmasse verschlossen und schließlich gestrichen. Die Tische und Stühle stammen alle vom Speicher des Kollegs, erklärte Workshopleiterin Veronika Roth, eine Mitarbeiterin der Kunstwerkstatt des Kollegs, die mit ihren Kolleginnen und Internatspädagogen die Arbeitsgruppen betreute. Feuerwehr, Bergwacht, DRK, die Krisenintervention des DRK und DLRG informierten in weiteren Workshops über ihre Arbeit.