St. Blasien – Lange lag die Schulbücherei der Fürstabt-Gerbert-Schule im Dornröschenschlaf, seit Kurzem können Schülerinnen und Schüler von Werkreal- und Realschule wieder Bücher ausleihen. Viele neue Bände stehen in den Regalen.
Lesen macht vielen Schülerinnen und Schülern Spaß. Die Freude ist also groß, dass in der Schulbücherei der Fürstabt-Gerbert-Schule nun wieder eine große Menge an Lesestoff auf sie wartet. Lange hatte die Schulbücherei ihre Türen geschlossen, dann kümmerte sich Sonja Denz, die an der Schule Deutsch, evangelische Religion und Biologie unterrichtet, darum, neuen Lesestoff zugänglich zu machen. Aber bevor es nach den Weihnachtsferien so weit war, galt es, erst einmal zu entrümpeln, wie es Sonja Denz formulierte, denn in den Regalen standen viele Bücher, die niemand mehr lesen würde. Und dann mussten neue Bücher beschafft werden, Geld war bei einem Waffelverkauf zusammengekommen. Aber welche Bücher werden von Schülerinnen und Schülern gerne gelesen? Da hatte sich Sonja Denz in einer Waldshuter Buchhandlung beraten lassen.
Große Auswahl
In der Bücherei haben die Schüler nun eine große Auswahl. Da gibt es Jugendbücher aus den verschiedensten Genres, aber auch Bücher, die aktuelle Themen aufgreifen wie die Flüchtlingsproblematik und zu verschiedenen Fächern wie Geschichte und Naturwissenschaften. Auch eine große Menge an Geoheften und Comics warten auf Ausleiher. Gegenüber der Eingangstür steht ein Regal mit den neuesten Anschaffungen wie „Die Schule der magischen Tiere“, ein Wunsch der Schüler, die Fantasyreihe „Whisperworld“ und die Trilogie „Save me, Save you“. Die für Klasse acht bis zehn geeigneten Bücher stehen in den oberen Regalbrettern, die für die Klassen fünf bis neu in den unteren Regalen.
Angesagt sei insbesondere Fantasy, aber auch Hobbys wie Fußball spielten für die Ausleihe eine Rolle, so die Erfahrung von Sonja Denz aus den ersten Wochen. Zudem seien Bücher über das Dritte Reich, ein Thema, das in der 9. und 10. Klasse behandelt werde, sehr gefragt. Bei den Leseinteressen gebe es Unterschiede: Viele Mädchen bevorzugen Fantasybücher, viele Jungen eher Krimis wie die „Drei Fragezeichen“ oder Comics. Sie freue sich sehr, wenn sich Schülerinnen und Schüler Bücher ausliehen, so die Büchereichefin. Eine ganz besondere Freude sei es, wenn Kinder, deren Muttersprache nicht Deutsch sei, sich Bücher ausliehen. Ihr Fernziel sei es, Bücher für Kinder mit Migrationshintergrund in ihrer Muttersprache anzubieten.
Harry-Potter-Bücher heiß begehrt
Bei Interesse führt Sonja Denz Schulklassen in die Bibliothek ein. Kürzlich war eine fünfte Realschulklasse mit ihrer Deutschlehrerin Theresa Eckert zu Besuch. Das Interesse der Schülerinnen und Schüler war groß, sie drängten sich zwischen den Regalen oder zogen sich mit Büchern in die Leseecke zurück. Einige liehen sich gleich Bücher aus. Favoriten waren Harry-Potter-Bücher. Sie hatten alle Filme gesehen und wollten nun die Bücher lesen, sagten mehrere Schüler. Am Ende des Bibliotheksbesuches hatten die Kinder Gelegenheit, Sonja Denz Fragen zu stellen. Und da gab es einiges, was sie wissen wollten: Wann hat die Bücherei geöffnet? Wie lange darf man Bücher ausleihen? Und kann man Bücherwünsche äußern? „Das kann man natürlich“, sagte Sonja Denz, mit einem weiteren Waffelverkauf wolle man Geld für weitere Bücher zusammenbekommen. Und Theresa Eckert will mit ihrer Klasse eine Wunschliste zusammenstellen.
