St. Blasien Die in Menzenschwand lebende Pianistin Iara Behs-Dietsche hat 2022 das Projekt „Blasmusik mal Anders“ initiiert, mit dem sie klassische Bläsermusik verstärkt in den Schwarzwald bringen möchte. Anfang April steht nun im Rahmen der Klosterkonzerte ein Konzert mit dem Musentempel-Trio an. Die Region ist geprägt von Blasmusik, wie sie von Musikvereinen gespielt wird. Für die in Brasilien geborene Behs-Dietsche, die seit vielen Jahren in Deutschland und seit 2018 in Menzenschwand, lebt, ist es ein Anliegen, auch die klassische Bläsermusik in den Schwarzwald zu holen. „Wir machen klassische Kammermusik, die Sprache der Musik ist eine andere“, erklärte sie, und fügte schmunzelnd hinzu: „Das ‚ä‘ macht den Unterschied“. Ihr Projekt hat die Pianistin „Blasmusik mal Anders“ genannt. Das A wird hier groß geschrieben, darauf legt Behs-Dietsche Wert.

Das Projekt startete mit einem Konzert der Pianistin mit dem Pocket-Orchestra, einem Bläserquintett in der Besetzung Flöte, Oboe, Klarinette, Fagott und Horn im Haus des Gastes in St. Blasien. Weitere Konzerte folgten – und nun steht das nächste an. Dafür konnte die Pianistin das Musentempel-Trio (Karlsruhe) gewinnen – hochkarätig besetzt mit Thomas Indermühle (Oboe), David Thomás (Fagott), beide gehören zu den weltweit führenden Musikern an ihren Instrumenten, sowie Petar Hrsitov (Oboe und Oboe d‘amore). Indermühle kennt Behs-Dietsche aus ihrer Zeit als Studentin in Karlsruhe. Im Rahmen ihres Projektes wandte sie sich nun nach langen Jahren ohne Kontakt an den Oboisten und berichtete von ihrem Vorhaben. Der war angetan, und man verabredete ein gemeinsames Konzert. Aber was sollte man spielen? Gar nicht so einfach, denn ein Konzert mit dem Musentempel-Trio in der Besetzung Oboe, Oboe d‘amore und Fagott hatte man schon im Hinterkopf. Aber das Repertoire für Bläser in dieser Besetzung ist, besonders wenn Klavier dazukommt, nicht allzu umfangreich. Und so schlug Iara Behs-Dietsche vor, zwei Stücke zu komponieren. Die fertigen Werke schickte sie Indermühle. Dieser antwortete, die Musik mache ihm total Spaß. „Resposta“, portugiesisch für „Antwort“, lautet der eine Titel des ersten Werkes. Entstanden sei es durch das Experimentieren mit Künstlicher Intelligenz (KI), erklärt Iara Behs-Dietsche. Ein eigenes ruhiges Stück habe als Vorlage gedient. Die KI habe daraus eine lebendige Version gemacht, die ihr wiederum als Inspiration gedient habe. Das zweite Werk ist eine Hommage an „Franzisca e Ernesto“, zwei brasilianische Komponisten, bekannt für Tango und Walzer. Daneben stehen Werke von Couperin, Mendelsohn und Telemann auf dem Programm.

Das Konzert findet am Donnerstag, 3. April, um 19.30 Uhr im Festsaal des Kollegs in St.¦Blasien statt. Infos: kloster-konzerte.de