St. Blasien – Vom zusammen getackerten Heft zur Hochglanzbroschüre, vom spontan organisierten Hock zum professionell organisierten Rahmenprogramm: In den 30 vergangenen Jahren hat sich beim Internationalen Bildhauersymposium viel getan. Von Anfang an war Bernd Ruderisch im Organisationsteam dabei. Geblieben ist trotz vieler Veränderungen der künstlerische Anspruch, sagt er. Und in all den Jahren habe sich das Symposium in St. Blasien einen festen Platz in der Künstlergemeinschaft erarbeitet. Im Jahr 1994 war das Ehepaar Lederer mit der Idee auf den damaligen Bürgermeister Johann Meier zugegangen, einen Bildhauerwettbewerb ins Leben zu rufen. Rudi Lederer hatte selbst als Künstler immer wieder an solchen Veranstaltungen in Italien teilgenommen. Meier holte Ruderisch von der Werbegemeinschaft, so hieß der Werbe- und Aktiv-Kreis damals, mit ins Boot.

Gemeinsam überlegte man, der Wettbewerb organisiert werden, die Künstler untergebracht und verpflegt und die Veranstaltung finanziert werden könnte. Ein Jahr später wagte man die Premiere: Eine Woche lang arbeiteten die Künstlerinnen und Künstler auf dem Domplatz, bevor die Arbeiten prämiert wurden, es gab einen Publikumspreis, den Preis für die beste Interpretation des vorgegebenen Themas und für die Originalität, berichtet Bernd Ruderisch. Als Fritz Will im Jahr 2011 die künstlerische Leitung übernahm, änderte sich auch das Konzept: Aus dem Wettbewerb wurde ein Symposium. Von da an habe es keine Konkurrenzsituation mehr unter den Künstlern gegeben.

Und die Finanzierung sei fairer geworden: Alle Teilnehmer erhielten das gleiche Honorar. Die Kunstwerke gingen ins Eigentum der Stadt über und es gab erstmals eine Versteigerung – Rudi Bauer war der Auktionator. „Von Anfang an war es ein Erfolg“, sagt Ruderisch, das Symposium sei sowohl für die Stadt als auch für die Kunstszene immer wichtiger geworden. Und mit dem Erfolg sei auch die Erwartungshaltung des Publikums gestiegen. Im Premierenjahr gab es einen spontan organisierten Bildhauerhock. „Der war legendär“, erinnert sich Bernd Ruderisch. Ein Würstchenstand lieferte das Essen, die Gäste wurden mit handgemachter Musik unterhalten. Aber „so wie am Anfang würde es heute nicht mehr funktionieren“, sagt er. Sehr glücklich sei er deshalb über die gute Organisationsarbeit von Tim Katzenberger von der Hochschwarzwald Tourismus GmbH, denn leichter werde die Organisation auch nicht mehr. „Das Rahmenprogramm muss ja gut sein, wenn mehrere Tausend Leute kommen“, sagt Bernd Ruderisch.

Heute sei mehr Show nötig, es dürfe weniger handgestrickt, sondern müsse stärker durchgeplant sein. Jetzt passe das Konzept: Die Künstler stehen im Mittelpunkt und das Publikum werde gut unterhalten.