St. Blasien Das Cotton-Club-Swing-Orchestra hat am Samstagabend zum 20-jährigen Bestehens des St. Blasier Vereins Kino und Kultur unter der Leitung von Oliver Albrecht vom Windberghof zu einem Tanz- und Konzertabend in den Kursaal der Domstadt geladen. Die Konzertbesucher wurden in eine Zeit entführt, in der, wie die Band es ausdrückt, „das Unmögliche noch möglich war“. Namensgeber des 15-köpfigen Ensembles aus Freiburg ist der legendäre Cotton-Club in Harlem, einem Stadtteil von Manhattan, der in den 1930er Jahren eine wichtige Rolle bei der Entwicklung des Jazz spielte.

Swing war also angesagt an diesem Abend, der mit einem kleinen Tanzkurs für diejenigen begann, die sich bei den Grundschritten noch nicht sicher waren. Zu „Bei Mir Bist Du Schön“ flogen die Füße über das Parkett, mal mehr, mal weniger elegant. Spaß war das Motto, er sollte an diesem Abend nicht zu kurz kommen.

Nach der Aufwärmrunde richteten sich Christina Haberstig, Vorsitzende des Vereins Kino und Kultur sowie Bürgermeister Adrian Probst an die Gäste. Haberstig berichtete nicht ganz ohne Stolz, dass seit der Gründung des Vereins 2005 bereits 22.856 Besucher im kommunalen Kino sowie bei diversen Tanz- und Kleinkunstveranstaltungen begrüßt wurden. Dies, nachdem das Projekt zunächst zum Scheitern verurteilt schien – zu groß der Anspruch, das Erbe des ehemaligen Kinobetreibers Werner Hoba erfolgreich anzutreten. Nun also die 20-Jahr-Feier, die mit drei aufeinanderfolgenden Veranstaltungen (Kino, Musik und Figurentheater) vom 9. bis 11. Mai ihre Fortsetzung im Kursaal St. Blasien finden wird.

Bürgermeister Adrian Probst merkte an, dass Veranstaltungen wie der Auftritt des Cotton-Club-Swing Orchestras ohne das Engagement des Vereins nicht mehr möglich wären. Er freue sich auf das Aufleben der 20er Jahre. Kurz darauf betrat die Band die Bühne, elegant, in Smokings (die Herren) und Kostümen (die Damen) gehüllt. Mit Duke Ellingtons „Cotton Club Stomp“ wurde das erste Set eröffnet, darauf folgte das weltbekannte „Sing Sing, Sing“, schon füllte sich die Tanzfläche. Laut Einladung durfte jeder, der das wollte, zeitgemäße Kleidung tragen. Und tatsächlich fanden sich Damen im Flapper-Stil mit kurzen Röcken und Stirnbändern, die mit Schmuck oder Federn dekoriert waren. Das Pendant waren Männer mit Schiebermützen, Westen und Hosenträgern.

Während Bandleader Oliver Albrecht das gut eingespielte Orchester souverän im schummrigen Licht des Kursaals dirigierte, hauchte Sängerin Eva-Maria Jacober die Begehrlichkeiten der damaligen Zeit mit warmer und ergreifender Stimme ins Mikrofon. Für Albrecht, der sich seit seinem 14. Lebensjahr für den Musikstil der 30er und 40er Jahre begeistert, ist es ein Anliegen, die Stücke im Original wiederzugeben.