Rheinfelden – Die Guggenmusik Guggis ‚81 hatte bei der Gründung wohl keine Mühe, einen Namen für sich zu finden. So genau weiß das keines der heutigen Mitglieder mehr. Kerstin Groß und Alexander Schwarzenberger sind zwar schon über 25 Jahren Guggis, Schwarzenberger lange Zeit als Vorsitzender; aber 1981 war noch keiner von ihnen dabei. Was die Mitglieder der Guggis ‚81 aber genau wissen, ist, dass die Gründung jetzt 44 Jahre her ist und dass sie diesen närrischen Geburtstag gebührend feiern wollen.

Am kommenden Samstag, 25. Januar, ab 19.30 Uhr in der Hans-Thoma-Halle in Warmbach ist es soweit. DJ Mr Stone und vier Guggenmusiken werden für Stimmung sorgen; auf ein Sujet für die Party haben die Gastgeber bewusst verzichtet – Kostüme im Steampunk-Stil wie ihr eigenes sind willkommen.

Die heutige Vorsitzende Melanie Schwarzenberger, Tochter von Alexander Schwarzenberger, bedauert, „dass durch Generationenwechsel der Kontakt zu den Gründungsmitgliedern verloren gegangen ist“. Alexander Schwarzenberger weiß immerhin noch zu berichten, dass die acht Gründungsmitglieder zuvor bei den Ohräquälern spielte. „Sie hatten sich entschieden, etwas Neues zu machen.“ Dank alter Photos lassen sich die Kostüme nahtlos rekonstruieren: Die anfängliche Uniform eines Fanfarenzugs wich bald dem Waggiskostüm.

An das Joker-Kostüm, inspiriert vom Batman-Bösewicht ab 1998, erinnern sich Groß und Alexander Schwarzenberger noch persönlich. Es folgte zum 25-jährigen Vereinsbestehen 2006 Gandalf, 2011 dann das Drachenkostüm. 2015 entschieden die Musiker, mit dem Sujet Steampunk erstmals auf Larven zu verzichten. „Larven sind sehr unflexibel; ohne haben wir eine bessere Sicht und können besser spielen“, erklären Melanie und Alexander Schwarzenberger. Diesem Kostüm blieb die Gugge bis heute treu: „Jeder verändert sein Kostüm Jahr für Jahr ein wenig; aber es bleibt Steampunk“, erklärt Alexander Schwarzenberger.

Das Jubiläum feiern die Guggis ‚81 zu sechzehnt: Die Corona-Pandemie halbierte die Mitgliederzahl. „Viele haben gemerkt, dass es stressfreier ist ohne Fasnacht“, berichtet Melanie Schwarzenberger vom Phänomen, mit dem viele Vereine zu kämpfen haben. „Eine Gugge ist anstrengender als eine Laufgruppe“, zeigt die Vorsitzende etwas Verständnis: Proben fänden das ganze Jahr über statt und in der Hauptsaison zweimal in der Woche. Die verbleibenden Guggis seien umso mehr familiär zusammengewachsen, betont Alexander Schwarzenberger, was auch wörtlich zu nehmen ist: Guggis sind außerdem Mutter Tanja und Zwillingsschwester Stefanie – letztere als musikalische Leiterin. Andere Familienmitglieder hätten allerdings die Gugge verlassen, wobei Groß relativiert, dass auch Ausbildung und Familiengründung die Gründe dafür gewesen seien.

Weil jeder bei ihnen als Mensch an- und aufgenommen werde, funktionierten die Guggis ‚81 noch, sagt Alexander Schwarzenberger. „Auch wenn wir unterwegs sind, verbringen wir den Abend alle zusammen“, ergänzt die stellvertretende Vorsitzende Yvonne Zimmermann. Musikalisch werde es derzeit aber tatsächlich manchmal eng; besonders das Schlagwerk sei sehr dünn besetzt: „Wenn die Perkussion ausfällt, können wir nicht auftreten.“ Um neue Musiker sei die Gugge deshalb immer froh: „Wir haben Instrumente zum Ausprobieren hier.“ Weil die Musiker so wenige seien, beherrsche jeder sein Instrument, versichert Kerstin Groß: Es gebe keine „Schattenspieler“, die nur so täten, als ob.

Die Guggis ‚81 probten im Laufe der Jahre in der Goetheschule, in der Eichendorff-Schule und beim Eisweiher. Seit 2016 haben sie ihren eigenen Proberaum in einem Container auf einem Werksgelände im Hertener Gewerbegebiet. In Herten wohnt inzwischen auch die Mehrheit der Mitglieder. Im Herbst ist ein Proben-Hüttenwochenende angesetzt.