88,11 Euro je Quadratmeter Baugrundstück – diesen Preis legte der Gemeinderat Wutach für das Baugebiet LiebhaldenwegII in Münchingen fest. Dies sei ein deutlich höheres Preisniveau als beispielsweise in Ewattingen, merkte Bürgermeister Christian Mauch an. Der Preis orientiere sich an den tatsächlich entstehenden Kosten für die Gemeinde und weiche nicht vom regionalen Marktniveau ab.
Wutach erziele durch den Verkauf der zehn veräußerbaren Grundstücke auf der 0,8 Hektar großen Fläche, ein weiteres sei in privater Hand, rechnerisch eine Schwarze Null, erläuterte Christian Mauch dem Gemeinderat. Eingerechnet wurden dabei die Grundstückskosten (rund 404.364 Euro für den kommunalen Erwerb, Verzinsung, Vermessung, für die Zuschläge und Kostenermittlung) sowie die Erschließungskosten (rund 302.416 Euro). Die Gemeindeverwaltung schätzt die Gesamtkosten für das neue Baugebiet auf rund 706.780 Euro.
Mauch: Gemeinde verdient an Preis nichts
Der sich aus diesen Kosten ergebende Quadratmeterpreis von 88,11 Euro sei real berechnet und die Gemeinde verdiene daran nichts. Allerdings müssen noch Kosten für die Hausanschlüsse an das Wasser-/Abwassernetz hinzugerechnet werden. Das Baugebiet bewege sich preislich am Markt für Baugrundstücke der Region auf Niveau vergleichbarer Flächen.
Ein Vorteil für Bauherren sei das plane Terrain, auf dem sich große Erdbewegungen beim Hausbau vermeiden lassen, wenn man auf eine Unterkellerung verzichte. Der Quadratmeterpreis für dieses Baugebiet bewege sich deutlich über dem Niveau des Ortsteils Ewattingen (bislang 53 Euro), gestand Christian Mauch ein. Allerdings seien die dortigen Preise bereits vor zwei Jahrzehnten festgelegt worden. Zudem sei es Wutach mit dem Baugebiet Liebhaldenweg II gelungen, wieder Bauflächen für Private anbieten zu können.
Rat sieht Preis als gerechtfertig
Er stehe hinter dem von der Verwaltung ermittelten Quadratmeterpreis, bekräftigte Gemeinderat Erich Zimmermann (Unabhängige Wählergemeinschaft Wutach, UWW) in der Diskussion. Er plädierte für Zustimmung zum rechnerisch nachvollziehbaren Preis. Wolfgang Dornfeld (UWW) ließ seinen Blick in die Nachbarkommunen schweifen. Er habe in Ortsteilen teils günstigere, aber auch teurere Grundstückspreise ausgemacht, teils seien Grundstücke auch durch ein Losverfahren vergeben worden. Er sehe den höheren Preis in Münchingen als gerechtfertigt an. Günter Nosbüsch (UWW) hofft, dass nun vor allem junge Familien die Chance ergreifen und in Münchingen einen Bauplatz erwerben.
Die komplette Erschließung des Baugebiets Liebhaldenweg II sei auf Anfang November fixiert, der Erschließungsbeginn sei offengehalten worden, erläuterte Bürgermeister Christian Mauch. Dieses Vorgehen ermögliche es potenziellen Bauplatzkäufern, in den den nächsten Wochen das Finanzielle für einen Kauf und einen Hausbau zu regeln. Allerdings rechnet der Bürgermeister nicht mit der Möglichkeit, bereits in diesem Jahr mit Häuserbau beginnen zu können.