Die Vertreter der 27 Narrenzünfte trafen sich zum Herbstkonvent der Narrenvereinigung Kleggau im Vereinsheim bei der Geissenzunft Weizen. Deutlich hob dessen Vorsitzende Christian Schelble das Motto „Zuversicht“ vor. Mit einem dreifachen „Kleggi – Narro“ und „Geisse – Mäh“ unter den Klängen der Geißeschelle wurde der Herbstkonvent der Narrenvereinigung Kleggau eröffnet. Der Eröffnungswitz von Bürgermeister Joachim Burger und das abschließende Musikvideo des Vorstandsduos der Weizener Geissen Christian Schelble und Michael Kenne ließen die verlorene Fasnacht 2021 anklingen.

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  • Spielraum trotz Corona nutzen: Trotz anstehender scharfer Kontrollen um den 11. November, der nötigen Erstellung von Sicherheitskonzepten und Hygienekonzepten sowie der Entscheidung, ob 2G oder 3G mit PCR-Test wurden die Vereine ermutigt, die Fasnacht ab dem 11. November zu eröffnen und auch die Zeit zwischen dem Schmutzigen Donnerstag und Aschermittwoch für dorfinterne Veranstaltungen zu nutzen: „Jeder Verein hat einen gewissen Spielraum, alles was erlaubt ist, sollte man machen“, wünschte sich Christian Schelble, Vorsitzender der Geißen Weizen. „Seid erfinderisch“, ermunterte auch Präsident Hans-Peter Weber von der Narrenvereinigung Kleggau. Kleinere Veranstaltungen sollen künftig genehmigungsfrei sein, die Gemeindeverwaltungen sind Ansprechpartner. Bürgermeister Joachim Burger empfahl, auch rechtzeitig auf die Gastronomie zuzugehen und bei der Planung zu berücksichtigen.

Nach Beendigung der Probezeit wurden die Münchinger Geißen als Mitgliedszunft nach der Abstimmung herzlich aufgenommen. In den Teilneuwahlen ergaben sich keine Änderungen, im Amt bestätigt bis zur nächsten Wahl 2024 wurden Vizepräsidentin Gaby Indlekofer, Kassierer Charly Heil und die Beisitzer Waltraud Maier, Thomas Duttlinger und Kurt Baumgartner.

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  • Urheberrechte und Strafzahlungen: Fragen gab es zu Themen, welche alle Vereine betreffen: „Seid vorsichtig mit euren Daten im Internet, bei Bildmaterial und Urheberrecht, passt auf“, erläuterte Präsident Hans-Peter Weber. Einer der Vereine musste Strafe zahlen, der Weg über eine beabsichtigt als Spam-Mail getarnte Zahlungsaufforderung gehöre wohl zu den neuesten Maschen mancher Anwaltskanzleien und Inkassobüros, auch die Stadtverwaltung ist davon betroffen. Adressen von Maskenschnitzern und Glockenmachern werden vermehrt nachgefragt von den Zünften, wenn die bisherigen aus Altersgründen wegfallen. Ein Thema war auch das Urheberrecht über die Masken. Die Aktualisierung der Ansprechpartner der angeschlossenen Vereine für die Homepage sowie Gema-Beauftragte der Vereine standen ebenfalls auf der Agenda.
Die Wizzemer Geißen, im Bild beim Umzug am Fastnachtsmontag 2020, waren Ausrichter des Herbstkonvents der Narrenvereinigung Kleggau im ...
Die Wizzemer Geißen, im Bild beim Umzug am Fastnachtsmontag 2020, waren Ausrichter des Herbstkonvents der Narrenvereinigung Kleggau im Vereinsheim Weizen. | Bild: Yvonne Würth
  • Immaterielles Kulturerbe: Seit 2020 gibt es das Projekt „Schwäbisch-alemannische Fastnacht: Immaterielles Kulturerbe als Auftrag für die Zukunft“. Es hat eine Laufzeit von drei Jahren und wird von der Kulturstiftung der Länder und dem Ministerium für Wissenschaft, Forschung und Kunst Baden-Württemberg gefördert. Die Kulturbeauftragte der Vereinigung schwäbisch-alemannischer Narrenzünfte (VSAN) Saray Paredes Zavala stellte sich und ihre Arbeit als Wissenschaftliche Leiterin des Fastnachtsmuseums Narrenschopf Bad Dürrheim in einem Video vor, außerdem stehen Podcasts zum Nachhören zur Verfügung. 70 von 600 Vereinen der VSAN haben sich bereits beworben, sie möchten das Logo zum immateriellen Kulturerbe (kurz IKE) bei Vereinsaktivitäten mitführen. Über einen Fragebogen sowie über aussagekräftige Dokumente (Presseberichte) kann ein Antrag über das Präsidium der Narrenvereinigung Kleggau gestellt werden, Infos gibt es im Internet (www.immaterielles-kulturerbe-fastnacht.de/). Das Austauschen von Erfahrungswerten schlug Präsident Hans-Peter Weber von der Narrenvereinigung Kleggau vor. Da auch Guggenmusiken zum Brauchtum in der Region gehören, empfahl er auf Nachfrage, dass auch diese sich darüber informieren sollten. Eine Info zu den Kosten gab es auch in der Versammlung. Kassierer Charly Heil nannte die Summe von 33 Euro, die pro Zunft bereits im Zusammenhang des IKE einbezahlt wurde. Er sieht dies kritisch an und erläuterte dies in der Versammlung.
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  • Finanzen: Kassierer Charly Heil konnte bei der Versammlung über die von der Arbeitsgemeinschaft der südwestdeutschen Narrenvereinigungen und -verbände, kurz ARGE beantragte Coronahilfe in Höhe von zweimal 31.200 Euro berichten. Diese sei eins zu eins an die Vereine weitergegeben worden. Als zweiten großen Posten nannte er die Haftpflichtversicherung, welche 20 der 27 Zünfte sowie diverse Guggenmusiken, Räuberzünfte und Fördervereine mit einem Betrag von über 7000 Euro abgeschlossen hatten. Damals konnte eine Rückvergütung ausgehandelt werden, wenn kein Schadensfall eintritt. Die neu aufgenommenen Zünfte haben Einzelverträge abgeschlossen, nun wurde anders verhandelt. Die Kleggau-Narren haben zwei Spenden vorgenommen mit je 800 Euro, welche beim närrischen Staatsempfang 2020 im Neuen Schloss Stuttgart und beim Narrenempfang 2020 im Basler Hof übergeben wurden. Es gab aufgrund der ausgefallenen Fasnacht nur ein kleines Minus, erst im nächsten Jahr soll eine Erhöhung des Mitgliedsbeitrags erwogen werden.
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