Das Lebküchlerdorf Todtmoos ist um ein imposantes Kunstwerk reicher. Am Samstag wurde am Eingang zum Alten Kurpark die vier Meter hohe und vier Tonnen schwere Holzskulptur „Das Lebkuchenweiblein“ enthüllt. Sie wurde von Holzbildhauer Thomas Rees aus Kappel aus einer 200 Jahre alten Todtmooser Weißtanne geschaffen.

Buchautorin Heidi Knoblich aus Zell hatte das Projekt initiiert. Die Skulptur entstand in Anlehnung an ihr Buch „Alle warten auf das Lebkuchenweiblein“. Die Autorin berichtete von ihrer engen Bindung an Todtmoos und die Erinnerung an eine alte Frau, die am Wallfahrtsstand Lebkuchen verkaufte: „Mit dieser Skulptur wollte ich dem Todtmooser Lebkuchenweiblein ein Denkmal setzen.“ Knoblich hatte zu dem Thema recherchiert. Damals gingen die Frauen weit in die Region hinaus, um mit dem Verkauf von Lebkuchen ein Zubrot zu verdienen. Das Kunstwerk zeigt neben dem Lebkuchenweiblein auch die Entstehungsgeschichte von Todtmoos, die seit 1268 eng mit der Wallfahrt verbunden ist.

Auf der Rückseite der Holzskulptur ist die Entstehungsgeschichte von Todtmoos mit der Marienerscheinung dargestellt.
Auf der Rückseite der Holzskulptur ist die Entstehungsgeschichte von Todtmoos mit der Marienerscheinung dargestellt. | Bild: Andreas Böhm

Holzbildhauer Thomas Rees benötigte nach seinen Angaben vier Monate, um die Skulptur anzufertigen: „Das Lebkuchenweiblein steht nun an einem spannenden Standort“, sagte er bei der Einweihung. Wilhelm Hottinger von Aktives Todtmoos war bei der Suche nach Sponsoren unterstützend tätig und fand zehn Betriebe und Privatpersonen, die ihren Beitrag leisteten.

Bürgermeister Marcel Schneider zeigte sich beeindruckt von der Ausstrahlungskraft der Skulptur: „Ich habe gestaunt über das Endergebnis. Die Statue lädt den Betrachter dazu ein, Besonderheiten und Details zu entdecken.“ Der Bürgermeister kündigte an, dass eine Fortsetzung des Projektes geplant ist. Im Bereich des Rathauses soll eine weitere Statue aufgestellt werden: „Der Sinn dahinter ist es, die Spur des Lebkuchenweibleins durch den Ort zu führen“, so Schneider. Natürlich gab es zur Feierlichkeit original Todtmooser Lebkuchen und Heißgetränke, die Mitglieder der Lebküchlerzunft anboten.