Todtmoos – Die Gründung der Großpfarrei St. Fridolin im Rahmen der Kirchenentwicklung 2030, zu der auch die Seelsorgeeinheit Todtmoos-Bernau gehören wird, rückt näher. Das kirchliche Leben soll dann von Gemeindeteams gestaltet werden. In der Pfarrversammlung am Donnerstag gab es Informationen dazu. Zukünftig sind die Gemeindeteams vor Ort für das Kirchenleben, die Organisation und die Vernetzung mit der Großpfarrei zuständig. So sieht es das Konzept Kirchenentwicklung 2030 vor. Ein Thema, das in der Pfarrversammlung beschäftigte. Ohne die Ehrenamtlichen könnten die Pfarreien nicht funktionieren, machte der Leiter der Seelsorgeeinheit, Pater Roman Brud, unmissverständlich deutlich.

Es gelte zu klären, wer was und wie viel mache und wie das Ganze organisiert werden könne – viele Fragen seien offen, konkretisierte Pfarrgemeinderat Michael Simon, „es ist fünf vor zwölf, dass wir uns damit befassen“. Es benötige Leute, die organisierten, verantworteten und vernetzten. Und er fand kritische Worte: „Von oben“ mache man sich zu wenig Gedanken, die Entscheidungsträger müssten sich über die Konsequenzen Gedanken machen, sich bewusst werden, ob die Menschen, an die delegiert werde, die Arbeit auch leisten könnten. Und noch etwas: Die finalen Festsetzungen würden recht kurzfristig getroffen, vor Ort müsse man dann schnell umsetzen. Aus den Reihen der Versammelten wurde angemerkt, dass die Gemeindemitglieder bei vielen Veranstaltungen zur Mithilfe bereit seien. Das Problem sei aber, sagte die Vorsitzende des Pfarrgemeinderates Elvira Köpfer, dass zwar Hilfe da sei, aber niemand Verantwortung übernehmen wolle. Und wenn der Pfarrgemeinderat der Seelsorgeeinheit wegfalle, sei das Gemeindeteam noch mehr gefordert.

„Wenn sich niemand findet, der Verantwortung übernimmt, sehe ich schwarz, was die Zukunft der Pfarreien betrifft“, so Köpfer. Michael Simon ergänzte: „Es braucht Leute, bei denen die Fäden zusammenlaufen, sonst bricht alles zusammen“. Eine Zuhörerin regte an, bereits jetzt den Boden zu bereiten und in Gottesdiensten um Mitwirkung zu werben. Sie selbst habe kein gutes Gefühl dabei, andere zur Mitwirkung aufzufordern, da sie aus eigener Erfahrung wisse, was alles an Arbeit und Belastung auf die Menschen zukäme, erklärte eine andere.

Es gilt nicht nur, Menschen zu finden, die sich im Gemeindeteam engagieren, sondern auch solche, die zu einer Kandidatur für den im Oktober zu wählenden Pfarreirat der Großpfarrei bereit sind. Gesucht werden mindestens zwei Kandidaten – die Zeit drängt, denn diese müssen bis zum Sommer gemeldet werden. Nicht nur die Welt, auch die Kirche und die Menschen seien im Umbruch, erklärte Pater Roman Brud. Es gelte, nicht zu resignieren, sondern neu anzufangen. Ein Aufbruch im Umbruch: „Auftreten statt Austreten“.