Todtmoos Eine spannende und unterhaltsame Reise durch Zeit und Raum boten Flötistin Anette Däublin-Schwarz und Bezirkskantor Matthias Flierl (Virginal, E-Piano und Orgel) ihren Gästen in der evangelischen Kirche Todtmoos. Zwischen Italien und Deutschland wandelnd entführten sie ins Barockzeitalter und bis in die Gegenwart.

Ein fein ausgewogenes Klangbild entstand aus den verschiedenen Blockflöten, die Anette Däublin-Schwarz spielte, und dem Virginal, das Matthias Flierl in Werken von Francesco Mancini, Tarquinio Merula, dem „Londoner“ Sammartini und Johann Adolph Hasse einsetzte. Mit dem „Thème et variations“ von Jean Langlais‘ „Hommage à Frescobaldi“ an der Orgel begab sich Flierl ins französische 20. Jahrhundert; Johann Sebastian Bach durfte als Klassiker mit dem Trio „Herr Jesu Christ, dich zu uns wend“, BWV 655, nicht fehlen. Die beiden ausgezeichnet harmonierenden Musiker interpretierten zudem „Incontri“ von Jürg Baur sowie „The New Year“ aus Sören Siegs „Afrikanische Suite Nr. 27“.

Im Bereich des Barock glänzten sie mit abwechselnden, sequenzierenden Linien, flotten Läufen und Trillern. In Merulas „Sonata seconda“ brillierte Anette Däublin-Schwarz auf der Tenorflöte durch den Wechsel von rhythmisch markanten und lyrischen Passagen; in der „Sonata prima“ auf Sopranflöte zauberte sie eine sehnsuchtsvolle Stimmung. Giuseppe Sammartinis „Sinfonia“ präsentierte sich fröhlich, während Hasses „Cantata per Flauto“ mit Virtuosität begeisterte und für spontanen Applaus sorgte.

Matthias Flierl setzte auf transparente Stimmführung und markante Registrierung in den Orgelstücken. Besonders das Bach-Trio faszinierte durch kunstvolles Stimmengeflecht und die klare Herausarbeitung der Choralmelodie. Baurs Kompositionen verlangten großes technisches Können, das die beiden Künstler souverän meisterten. Mit Sören Siegs swingendem, von jazzigen Harmonien geprägtem Werk zündeten sie zum Abschluss ein musikalisches Feuerwerk.