Die farbigen Holzfiguren am Schlühüwanapfad (Schlüchtsee-Hüsli-Wald-Naturpark) zwischen Rothaus und dem Schlüchtsee sind sanierungsbedürftig und erhalten derzeit eine Frischzellenkur. Franz Beck und Bernhard Heer verleihen den Fabelwesen neuen Glanz. Angesichts der Witterung arbeiten die Hobby-Restauratoren in der Holzwerkstatt im gemeindeeigenen Bauhof. Mit Bürgermeister Christian Behringer und Bauhofleiter Michael Lüber werden die nötigen Maßnahmen regelmäßig vor Ort abgestimmt.
Der Schlühüwanapfad in Grafenhausen ist ein zwei Kilometer langer Rundweg, der sich zu einem wahren Besuchermagneten entwickelt hat. Vor allem die zahlreichen von Herbert Hofmeier geschaffenen Holzfiguren, Wurzelgestalten, Gnome, Märchen- und Fabelwesen haben es den Besuchern angetan. Handelt es sich dabei um Kunst? Oder gehören sie eher in den Bereich Kitsch? Wie auch immer man die Figuren bewertet, nicht nur Kinder, sondern auch Erwachsene sind vollauf begeistert und haben ihre helle Freude daran.

Nun aber sind die Werke arg in die Jahre gekommen. Mittlerweile mussten aus Gründen der Sicherheit schon einige Wurzelfiguren im Eingangsbereich abgebaut und komplett entfernt werden. „Das lässt sich bei vergänglicher Kunst nicht vermeiden“, sagte Bernhard Heer, der gemeinsam mit Franz Beck den erhaltenswerten Holzwerken quasi eine Frischzellenkur verpasst. „Fast jede Figur hat wegen eindringender Feuchtigkeit ein Problem“, erklären beide im Gespräch mit Bürgermeister Christian Behringer und Bauhofleiter Michael Lüber. Spachtel, Modelliermasse, Pinsel und Farbeimer reichen nicht immer aus, um die Figuren zu sanieren. Große Teile müssen komplett entfernt und durch Neuanfertigungen ersetzt werden. „Wir versuchen, die Figuren zu reparieren, können aber keine Neuen erschaffen“, erklären Beck und Heer unisono.

In der kalten Jahreszeit kann im Freien nicht gearbeitet werden. Als Ausweichquartier hat sich die Holzwerkstatt im Bauhof angeboten. „Hier sind optimale Arbeitsbedingungen“, sagte Bernhard Heer. Einige Figuren wurden schon komplett saniert. Bürgermeister Behringer zeigte sich mit der Arbeit zufrieden: „Hier sind Künstler am Werk.“ Auch wenn immer wieder Treffen zwecks Absprache stattfinden, so arbeiten die Beiden schließlich selbstständig und entscheiden, ob eine Figur erhaltenswert ist oder nicht.
Franz Beck und Bernhard Heer bezeichnen den Schlühhüwanapfad als ein Alleinstellungsmerkmal in der Gemeinde Grafenhausen. Es sei ein richtiger Weg, dass Ende Juli mehrere Holzbildhauer nach Grafenhausen kommen werden, um neue Werke für den Schlühüwanapfad zu schaffen. Wie der Rathauschef informierte, kam der Kontakt durch den heimischen Holzbildhauer Simon Stiegeler zustande. Der Weg soll auch weiterhin der Besucherlenkung zwischen dem Heimatmuseum Hüsli und dem Naherholungsgebiet Schlüchtsee dienen.
Der Schlühüwanapfad
Der 2,6 Kilometer lange Naturerlebnispfad führt als Rundweg an Stationen und Skulpturen vorbei, an denen Kinder die Natur und ihre Bewohner erkunden können. Die Skulpturen schnitzte Herbert Hofmeier aus Wurzeln und Resten von Bäumen, die dem Orkan "Lothar" 1999 zum Opfer gefallen sind. (Quelle: www.hochschwarzwald.de)