Wilfried Dieckmann

Der Schlüchtsee in Grafenhausen dient nicht nur dem Badevergnügen, sondern auch der Löschwasserversorgung im Ort. Im Falle eines Großbrands wird der Schieber am Staudamm geöffnet und die nötige Wassermenge in die Schlücht geleitet. Durch das sogenannte Biberland unterhalb des Schlüchtseehofs hat sich aber der Verlauf des Gewässers geändert. Nun soll mittels einer Ringleitung der schnelle Wasserablauf in Richtung Ortsmitte sichergestellt werden.

Gewerbegebiet wächst

Das Gewerbegebiet Signauer Schachen in Grafenhausen wächst weiter: Der Gemeinderat befürwortete in seiner jüngsten öffentlichen Sitzung den Neubau einer Montagehalle mit Büro und Sozialanlagen. Der Bauplatz wurde bereits im Jahr 2017 verkauft. Bürgermeister Christian Behringer freute sich darüber, dass mit dem Bau der neuen Halle bereits in diesem Jahr begonnen werden soll.

Glasfaseranschluss und Nahwärmenetz

In diesem Zusammenhang soll auch ein Anschluss an das örtliche Nahwärmenetz erfolgen, die Zufuhr der Leitungen soll aus Richtung des gemeindeeigenen Bauhofs entlang der Straße verlegt werden. Im Zuge dieser Verlegung sollen nach Angaben des Rathauschefs auch Micropipes für eine künftige Glasfaserversorgung mitverlegt werden. Dies sei auch mit dem Bauherrn abgestimmt. „Es ist erfreulich, dass sich ein heimischer Betrieb erweitern und zusätzliche Arbeitsplätze schaffen will“, betonte Behringer und fügte an, dass diese Tatsache besonders für eine ländliche Region ungemein wichtig sei. Auch das Baugesuch für einen neuen Carport war für das Gremium eine diskussionslose Formsache und wurde einstimmig befürwortet.

Neuer Forstwirt und Verkehrsschau

Wie Bürgermeister Christian Behringer aus nichtöffentlicher Sitzung informierte, hat der Gemeinderat beschlossen, einen neuen Forstwirt einzustellen, der bereits seine Tätigkeit aufgenommen hat. Am Donnerstag, 17. Mai, findet in Grafenhausen eine Verkehrsschau statt, an der nicht nur die Verwaltung, sondern auch Mitglieder des Gemeinderats teilnehmen werden. Über das Ergebnis soll in einer der nächsten Gemeinderatssitzungen öffentlich informiert werden. Die offizielle Einweihung des neuen Ärztehauses wird am 27. Juli um 17 Uhr beginnen, einen Tag später ist ein Tag der offenen Tür vorgesehen.

Löschwasser aus dem Schlüchtsee

Weiterhin gab der Rathauschef bekannt, dass im sogenannten Biberland unterhalb des Schlüchtseehofs eine Ringleitung um das Gebiet verlegt werden soll, um im Notfall die Löschwasserversorgung in Grafenhausen sicherzustellen. Auf Nachfrage von Gemeinderätin Barbara Bohl (Freie Wähler) teilte Bürgermeister Christian Behringer mit, dass bei einem Brand in Grafenhausen zusätzlich Löschwasser vom Schlüchtsee benötigt wird. Hierbei wird der Schieber am Schlüchtseedamm langsam geöffnet, um Wasser in die Schlücht zu leiten. An diesem Vorgehen hat sich nichts geändert.

Biber behindern den Wasserabfluss

Bedingt durch die Biberbauten aber, kann das Wasser nun nicht mehr so schnell in Richtung Ort fließen. Statt normalerweise in 15 Minuten kommt das Löschwasser nach Berechnungen deshalb erst in 45 Minuten in Grafenhausen an. Nun soll unterhalb des bestehenden Pumpwerks an der Schlücht eine Ringleitung um das gesamte Bibergebiet gelegt werden.

Bundesnaturschutzgesetz regelt Maßnahmen zum Thema Bibermanagement

„Da sich der Biber so langsam in Richtung Tannenmühle arbeitet, werden wohl zusätzliche Probleme auftreten. Müssen wir dann jedes Mal eine Umleitung bauen?“, fragte Gemeinderat Christian Jäger (CDU). Wie der Bürgermeister betonte, ist nicht die Gemeinde für den Bau verantwortlich, sondern das Regierungspräsidium. Die geplante Maßnahme in Grafenhausen erfolgt gemäß den Planungen des vorhandenen Bibermanagements. Darüber hinaus sind alle Maßnahmen in Sachen Biber nach Angaben von Behringer im Bundesnaturschutzgesetz klar geregelt.