Wilfried Dieckmann

Wenn es keine Corona-Pandemie gäbe, dann hätte der Sportverein Grafenhausen seinen neuen Kunstrasenplatz – insbesondere bei den milden Temperaturen im November – voll und ganz nutzen können und viele kleine Nachwuchskicker würden Trainingseinheiten absolvieren. Dann hätte der Platz mit kirchlichem Segen eingeweiht werden können. Auch hätte der Vorsitzende Daniel Stritt allen ehrenamtlichen Helfern und Sponsoren zumindest bei einem Helferfest danken können. Aber wie gesagt: Wenn das Wörtchen wenn nicht wär‘.

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Bis auf wenige Restarbeiten wurde der neue Kunstrasenplatz mit Flutlichtanlage im vereinseigenen Schlüchtsee­stadion fertiggestellt. Als letzte Maßnahme wurden die neuen Schilder am Clubhaus aufgestellt und der Zuschauerbereich neben der Tribüne mit einem Geländer gesichert. Damit auch sitzende Fans freie Sicht haben, wurde dort Plexiglas verwendet.

Rund um den neuen Platz wurden die Pflasterarbeiten von ehrenamtlichen Helfern ausgeführt.
Rund um den neuen Platz wurden die Pflasterarbeiten von ehrenamtlichen Helfern ausgeführt. | Bild: Wilfried Dieckmann

„Die Terrasse am Clubhaus sollte auch schon fertig sein, Corona-Pandemie-bedingt mussten wir aber alle Arbeiten einstellen“, erklärte Daniel Stritt, Vorsitzender des Sportvereins Grafenhausen (SVG), im Gespräch mit dieser Zeitung. Er bedauerte, dass alle Aktivitäten erneut auf Eis gelegt werden mussten. Problematisch sei aber nicht das Ruhen von Restarbeiten.

Am Clubhaus und an der Tribüne wurden nicht nur neue Schilder, sondern auch neue Geländer angebracht.
Am Clubhaus und an der Tribüne wurden nicht nur neue Schilder, sondern auch neue Geländer angebracht. | Bild: Wilfried Dieckmann

Daniel Stritt bedauerte vielmehr den Stillstand der gesamten Vereinstätigkeiten, die im Zuge des Anstiegs der Infektionszahlen von gesetzlicher Seite verordnet wurden. „Wir können somit weder ein Helferfest noch eine offizielle Kunstrasenplatzeröffnung durchführen“, sagte Stritt. Aufgrund dieser Einschränkungen habe er auch keine Möglichkeit, den vielen freiwilligen Helfern und Sponsoren zu danken. „Ohne Zuschüsse der Gemeinde Grafenhausen, ohne die finanzielle Unterstützung der vielen Betriebe, die jeweils zwischen 300 und 5000 Euro spendeten, und ohne das enorme Engagement der Mitglieder hätte der Kunstrasenplatz nicht realisiert werden können“, stellte der SVG Vereinschef fest.

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Es wurden mehr als 100.000 Euro an Spendengeldern verbucht, von der Gemeinde flossen 115.000 Euro. Die Gesamtkosten für den Kunstrasenplatz bezifferte der Vorsitzende auf rund 300.000 Euro. Wann die zugesagten Förderungen des Badischen Sportbundes in Höhe von rund 95.000 Euro ausbezahlt werden, steht derzeit noch nicht fest. Somit musste der Verein 110.000 Euro mit einem Kredit zwischenfinanzieren. Hierfür müssen Zinsen und Tilgung aufgebracht werden, obwohl der Verein keine Einnahmen erwirtschaften kann.

Daniel Stritt zeigte sich dankbar, dass alle Sponsoren, die mittels Bandenwerbung dabei sind, „auch weiterhin bei der Stange bleiben und den SVG unterstützen, obwohl keine Spiele stattfinden“. „Dies ist nicht selbstverständlich“, sagte Daniel Stritt, dankte allen Unterstützern und freute sich, dass trotz erschwerter Bedingungen zwei Betriebe neu mit Bandenwerbung hinzugekommen sind.

Jugendarbeit auf Eis

Auf der Strecke bleiben derzeit insbesondere die Nachwuchskicker in den Jugendmannschaften, die trotz bester Bedingungen, gerade im November, nicht trainieren durften. „Obwohl mit dem neuen Kunstrasenplatz beste Voraussetzungen gegeben wären, es ist nicht machbar“, bedauerte Stritt.