Ein Sondereinsatzkommando beendete am Freitagnachmittag nach mehr als drei Stunden einen bewaffneten Raubüberfall auf die Filiale der Postbank in der Waldshuter Innenstadt. Der Täter wurde bereits beim ersten Eintreffen der Polizei bei einem Schusswechsel verletzt. Die Mitarbeiter der Bank konnten unverletzt befreit werden. Die Umgebung des Tatorts war großräumig abgesperrt, benachbarte Gebäude wurden geräumt oder durften nicht mehr verlassen werden. Bei dem Täter soll es sich um einen bislang unbescholtenen 57 Jahre alten Mann aus Waldshut-Tiengen handeln. Einsatzkräfte und Bankmitarbeiter wurden vom DRK-Kriseninterventionsteam betreut.
Um kurz nach 12 Uhr am Freitagnachmittag wurde der Polizei ein bewaffneter Raubüberfall auf die Postbankfiliale im Waldshuter Wallgraben gemeldet, so Polizeisprecher Walter Roth, der von Freiburg an den Tatort gekommen war. Nach derzeitigen Erkenntnissen der Polizei ließ sich der Mann von einer Bankangestellten einen fünfstelligen Betrag aushändigen. Die Frau konnte unmittelbar danach fliehen. Zwei weitere Mitarbeiter fanden in einem Nebenraum Schutz, mussten, so die Polizei, dort jedoch ausharren, bis der Täter festgenommen werden konnte. Beide blieben unverletzt. Der angeschossene Täter kam zur Behandlung in ein Krankenhaus. Die Polizei wollte ihn schnellstmöglich vernehmen, so Polizeisprecher Roth am Tatort.
So schilderte Polizeisprecher Walter Roth dem SÜDKURIER, was geschehen ist:
Die Nachricht über den Überfall hatte sich rasant verbreitet. Innerhalb kürzester Zeit fanden sich etliche Schaulustige an den weiträumig um den Tatort gespannten Absperrbändern ein beziehungsweise mussten dort ausharren, bis anliegende Wohnungen und Geschäfte wieder zum Betreten freigegeben wurden. So auch Thomas Schelb, Geschäftsführer eines unmittelbar benachbarten Fotogeschäfts. Er war wie viele andere auch von der Polizei aufgefordert worden, sein Geschäft zu verlassen. Schelb: „Wir waren zu zweit im Laden.“ Erst als er Schüsse gehört habe, habe er mitbekommen, dass in der Post etwas passiert sein müsse. Bevor die Polizei ihn und einen Mitarbeiter hinausbrachten, konnte er noch mitansehen, wie Polizeibeamte eine Mitarbeiterin der Postfiliale in Sicherheit brachten.
„Ich war offensichtlich zur falschen Zeit am falschen Ort“, sagte Melanie Kimmel aus Rickenbach. Sie hatte gerade ihren Wagen im Wallgraben abgestellt und wollte mit ihrem Sohn „nur einen Döner essen“. Daraus wurde allerdings nichts. Auch sie musste hinter der Absperrung mehrere Stunden ausharren, bis Polizeibeamte die Absperrbänder wieder entfernten. Während die Schaulustigen nach und nach abzogen, übernahmen Kriminaltechniker die Spurensicherung in beiden Teilen der Bankfiliale. Das Kriminalkommissariat Waldshut hat die weiteren Ermittlungen zur Aufklärung des konkreten Tatgeschehens übernommen.