
Der Piepser des Waldshut-Tiengener Feuerwehrmanns Timo Hestler meldet einen Alarm. Schnell eilt er zum Feuerwehrgerätehaus im Waldshuter Kaitle und macht sich bereit. Für SÜDKURIER Online zeigt er seine Verwandlung. Im Ernstfall hat Timo Hestler für das Anziehen allerdings nur wenige Sekunden Zeit. Damit es schneller geht, steigt er gleichzeitig in seine Hose und seine Stiefel.
Als Nächstes zieht er sich die sandfarbene Jacke über. Ihre drei Schichten plus Futter schützen Timo Hestler vor verschiedenen Schadstoffen beim Einsatz, etwa Öl, Benzin oder Lauge. Die Membran in der Jacke hält ihm das Feuer ab. Die verschiedenen Taschen an der Jacke sind genau auf die benötigten Ausrüstungsgegenstände abgestimmt, wie etwa Funkgerät oder Taschenlampe. Alle Feuerwehrmänner haben auch immer den Multifunktionsschlüssel zum Öffnen von Feuerwehrschlössern mit dabei. Er persönlich muss sich immer etwas zum Schreiben mitnehmen, damit er den Einsatz dokumentieren kann.
Ohne den Helm geht es nicht. Diesen zieht Timo Hestler als Nächstes an. Ohne ihn geht es nicht. Denn er schützt ihn vor Hitze, Schlacken oder herabfallenden Gegenständen. Auf seinem Helm steht das A für Atemschutzgeräteträger. Timo Hestler ist ausgebildeter hauptamtlicher Feuerwehrmann und damit Beamter des öffentlichen Dienstes. Die seitlichen roten Streifen auf seinem Helm weisen auf seine höhere Qualifikation hin.
Jetzt fehlen nur noch die Handschuhe. Mit dem feuerfesten Außenmaterial und dem wärmeabweisenden Futter schützen sie Timo Hestler vor Verbrennungen. Mit den Handschuhen ist der Feuerwehrmann nun fertig angezogen für den Einsatz.
Nach dem Einsatz: Unter den mehreren Lagen der Jacke wird es Timo Hestler während eines Brandeinsatzes ganz schön heiß. Kommt der Feuerwehrmann aus dem brennenden Gebäude, hilft ihm der Panikverschluss des Reißverschlusses. Mit nur einem Ruck ist die Jacke geöffnet. Der Panikverschluss kommt aber auch in allen anderen Situationen zum Einsatz, wenn die Jacke schnell vom Körper weg, etwa, wenn sich der Feuerwehrmann verletzt hat.
Wohin kommt die Kleidung nach dem Einsatz? Durch den Brand stark verschmutzt, kontaminiert und stinkend landet die Feuerwehrkleidung nach jedem Einsatz in der Waschmaschine im Feuerwehrgerätehaus im Kaitle. Sie fasst 22 Liter. Zum Vergleich: Eine haushaltsübliche Waschmaschine fasst 6 Liter. Hier wird auch die Einsatzkleidung der umliegenden Feuerwehren gewaschen sowie deren Schläuche dekontaminiert. Denn so eine große Waschmaschine haben nur wenige. Sie ist größer als Feuerwehrmann Timo Hestler selbst.