rosemarie tillessen

Alle Jahre wieder zeigt das Hochrhein-Gymnasium Waldshut in einem Kunstfest, was die beiden Abitur-Kunstkurse unter Anleitung der Kunsterzieher Susann und Matthias Sochor geleistet haben. Der Musiksaal war auch diesmal bei der Eröffnung wieder voll besetzt. Schulleiterin Mechthild Rövekamp-Zurkove dankte den beiden engagierten Kunsterziehern und wünschte den Besuchern einen Abend der Begegnung mit der Bildenden Kunst und den Menschen. Und der Musikkurs der Klassenstufe zwölf unter Leitung von Ulrike Ruppaner umrahmte höchst originell musikalisch die Feierstunde. Die beiden Kunsterzieher führten anschließend in das diesjährige Abiturthema „Verkörperungen“ ein: Dazu hatten sie mit den Schülern Museen in Basel und Sindelfingen besucht und Plastiken der griechischen Antike sowie Arbeiten des englischen Künstlers Antony Gormley kennengelernt.

Im Unterricht folgten dann Experimente mit deren Bildsprache und das Umsetzen in ihre eigene Welt. Dasselbe galt für die Arbeiten der beiden Künstler Rembrandt und Cindy Sherman, die in ihren Bildaussagen unterschiedlicher nicht sein könnten. Der eine widmete sich malerisch dem Selbstportrait, die andere arbeitet als Fotografin an „Selbstdarstellung und Verwandlung“.

Eine Arbeit von Demi Meder.
Eine Arbeit von Demi Meder. | Bild: Rosemarie Tillessen

Man kann nur staunen, was die Schüler aus diesen Anregungen umsetzten: Frei nach dem Motto „Ich mache Selfies, also bin ich“ spielten sie mit Rollen und Filmstills, entwarfen Masken und Verhüllungen und zeigen mit Selbstdarstellungen und kreativer Gestaltungslust eigene Weltbilder: Da wurde gemalt und mit dem Baustoff Ytong gearbeitet, fotografiert oder dreidimensional aus Draht oder Müll Neues entworfen.

Ein graziles Kunstprojekt von Maria Schürmann und Maria Hilpert.
Ein graziles Kunstprojekt von Maria Schürmann und Maria Hilpert. | Bild: Rosemarie Tillessen

Sehr eindrucksvoll schließlich Kurzfilme zum Thema „Ambivalence of Growing Up“, in denen die Schüler Licht und Schatten ihres eigenen Erwachsenwerdens einbrachten und sogar bis Zürich reisten, um auf die krassen Unterschiede von Arm und Reich aufmerksam zu machen. Vieles entwickelte sich in der Schule, wurde aber auch eigenständig zuhause in Projekten umgesetzt. „Für uns gab es da Überraschungen wie aus der Wundertüte, als wir jetzt die Arbeiten für das Kunstfest entgegen nahmen,“ meint Matthias Sochor vergnügt. Und wer das Pech hatte, nicht am Kunstfest teilzunehmen, findet viele der Schülerarbeiten noch bis zum Sommer an den Wänden der drei Schulstockwerke.