Günter Salzmann

Schussstark, kopfballstark und dazu ein großes Durchsetzungsvermögen: Nur drei von vielen Vorzügen, die Dieter Hart als Aktivspieler beim FC Tiengen 08 auszeichneten. In den 50er und 60er Jahren zählte er zu den besten Fußballern beim FC Tiengen 08. Am 26. März feiert er, allerdings gesundheitlich angeschlagen, mit guten Freunden seinen 80. Geburtstag.

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Als 12-Jähriger kam Hart, der heute in seinem Eigenheim zwischen Tiengen und Gurtweil lebt, 1951 zum FC Tiengen. Er spielte in der FC-Jugend, war ein Talent mit großen Perspektiven. Schon mit 17 erhielt er die Freigabe für die erste Mannschaft. „Anfangs spielte ich Halblinks auf dem linken Flügel zusammen mit Linksaußen Wolfgang Back, aber schon bald beorderte man mich in die Abwehr als Stopper“, erzählt Hart, der im Laufe der Jahre zu den tragenden Figuren des Tiengener Spiels wurde. Nicht ohne Grund interessierten sich die Stuttgarter Kickers, Waldhof-Mannheim und der Freiburger FC für ihn. Doch Hart blieb beim FC Tiengen 08, nicht zuletzt weil er seinen kranken Vater betreute und just zu diesem Zeitpunkt Beamter bei der Bundesbahn wurde.

Im Spieljahr 1968/69 wurde der FC Tiengen dank einer starken Saison von Dieter Hart Vizemeister in der zweiten Amateurliga (heute ...
Im Spieljahr 1968/69 wurde der FC Tiengen dank einer starken Saison von Dieter Hart Vizemeister in der zweiten Amateurliga (heute Landesliga). Die damalige erste Mannschaft (stehend, von links): Betreuer Winfried Rutow, Trainer Henry Kessler, Karl Maier, Helmut Drobniewska, Jürgen Auer, Dieter Hart, Roland Strittmatter, Rolf Weißenberger. Kniend, von links: Werner Müller, Werner Maier, Erich Benedix, Jürgen Imhoff und Karl-Heinz Sailer. | Bild: privat

Relativ spät wechselte er als 30-Jähriger 1969 in den höherklassigen Fußball, ging zum FC Baden/CH. „Vier Jahre lang verdiente ich bei den Schweizern ein kleines Zubrot, dann schlug ich die Trainer-Laufbahn ein, wurde Spielertrainer des FC Grießen, der damals in der A-Klasse spielte, die heute Bezirksliga heißt“, erzählt Hart, wohlwissend, dass Trainerengagements meist nur von begrenzter Dauer sind.

Nach der Spieler- kommt die Trainer-Laufbahn

„Drei schöne Jahre hatte ich bei den Klettgauern, dann übernahm ich 1976 den VfB Waldshut für zwei Jahre“, so Hart. Er machte auch noch einen Abstecher zum SC Lauchringen, doch der stand unter keinem guten Stern, denn Ehefrau Anni erkrankte und starb 1982. Zurück blieb Dieter Hart mit zwei minderjährigen Söhnen. Klar, dass für ihn der Fußball damals lange Zeit keine Rolle spielte, nur Nebensache war.

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Das änderte sich erst 1986 als Dieter Hart Präsident des FC Tiengen 08 wurde. Zuvor fand er in zweiter Ehe mit Christel Albiez nicht nur eine liebevolle Frau, sondern auch eine Mutter für seine Söhne. Aus dieser Ehe ging Sohn Thomas hervor, der bis vor Kurzem ebenfalls ein guter Spieler der ersten Mannschaft des FC Tiengen 08 war.

Fußball aus allen Perspektiven

Hart lernte somit den Fußball aus allen Perspektiven kennen: Als aktiver Fußballer, als Trainer und als Funktionär. Ausgerechnet in seiner Zeit als Präsident wurde 1992 das neue Langensteinstadion Wirklichkeit, was mit viel zeitlichem Aufwand, aber auch mit großen Aufregungen verbunden war. „Von der Bundesbahn wechselte ich übrigens 1973 zur Stadtverwaltung Tiengen, hatte so als FC-Präsident kurze Wege zu den Entscheidungsträgern beim Bau des neuen Langensteinstadions“, erzählt Hart, dem zu seinem Ehrentag nicht nur Ehefrau Christel, drei Söhne und eine Enkelin, sondern auch viele Freunde aus seinem großen beruflichen und fußballerischen Wirkungskreis gratulieren.