Was wünschen sich Jugendliche aus Waldshut-Tiengen? Die Tagesordnung der nächsten Gemeinderatssitzung verrät ein bisschen darüber. Denn die Kommunalpolitiker tagen öffentlich gemeinsam mit dem sogenannten Achterrat, der unter Federführung des Rathauses als eine Art Jugendparlament gebildet wurde. Der Name des Gremiums kommt daher, dass hier Achtklässler verschiedener Schulen zusammengeschlossen sind.

Bemerkenswert ist, was die jungen Leute so alles auf dem Herzen haben. Der Wunsch nach „Umwelt-Pfandstofftaschen“ lässt zum Beispiel darauf schließen, dass ihnen das ökologische Gleichgewicht unseres Planeten keinesfalls egal ist. Und der Punkt „Flüchtlinge“ lässt auf Interesse an sozialen Belangen schließen. Verständlich ist, dass der Achterrat aber auch die Freizeitangebote im Visier hat und Begriffe wie Jugendtreffs, Mobilität, Skatepark und Trampolinhalle ins Spiel bringt.

Rätselhaft wiederum erscheint, dass in diesem Zusammenhang nicht das Waldshuter Freibad auftaucht, das den jungen Leuten ja kraft Gemeinderatsbeschluss nächstes Jahr weggenommen werden soll. Vielleicht ist das Thema ja politisch zu stark belastet. Ein Indiz dafür dürfte die Reaktion des Personals sein, als ein Journalist am Freitag in der idyllischen Anlage am Rhein ein Foto anlässlich der vielleicht letzten Saisoneröffnung aufnehmen wollte. Die klare Ansage lautete: Keine Bilder ohne Genehmigung des Oberbürgermeisters.