Ein großartiges Festkonzert hat am Freitag den 610. Schwyzertag eingeläutet. In der gut besetzten Stadtpfarrkirche erklangen Arien und Chöre aus dem Messias von Georg Friedrich Händel. Unter der Leitung von Oliver Schwarz-Roosmann brachte der Kirchenchor Maria Himmelfahrt Tiengen (42 Mitglieder), das ad hoc Orchester (16 Mitglieder) und die professionellen Gesangssolisten Maria Backhaus, Talida Sophie Müller (beide Sopran), Julia Postel (Alt), Steffen Schwendner (Tenor) und Gerhard Nennemann (Bass) das bekannte Händel-Werk zum Klingen und ernteten dafür reichlichen Beifall.
Die in festlichem Schwarz gekleideten Sänger und Musiker bezauberten von Anfang an die mehr als 300 Konzertbesucher. Und die fünf Gesangssolisten bewirkten mit ihren eindrucksvollen Stimmen und den Arien aus dem Messias ein faszinierendes Wechselspiel zwischen Solisten, Chor und Orchester. Es war eine musikalische und zauberhafte Verflechtung der Stimmen und Instrumente. Der konzertante Höhepunkt des Festkonzertes kulminierte im berühmten Halleluja-Chor. Die Kraft und Wirkung dieses religiösen Chorgesangs von Händel mit dem Reichtum an Harmonie erfüllten den barocken Kirchenraum mit beeindruckender Klangfülle.
Gast aus Amerika ist begeistert
Die in Tiengen aufgewachsene Konzertbesucherin Gabriele Schwab, geborene Haack, seit 1983 Professorin an der University of California in Amerika, sagte nach dem Festkonzert: „Für mich war das Konzert in der Kirche, in der ich 15 Jahre lang bei jeder Sonntagsmesse war und sogar noch die Goldene Hochzeit meiner Eltern erlebte, eine doppelt wunderbare Erfahrung. Ich liebe Händel und der Chor war einzigartig, die Solisten unübertrefflich. Ich war von diesem Abend und den Erinnerungen, die er auslöste, tief berührt.“

Publikum fordert Zugabe ein
Am Ende des Festkonzertes verneigten sich die Gesangssolisten und der Dirigent vor den beifallsfreudigen Zuhörern. Anhaltender Applaus entlockte den Musizierenden eine Zugabe. Diese brachte mit der Wiederholung des begeisternden Halleluja-Chores, von Händel zum Lobpreis Gottes komponiert, erneut die Festkonzertbesucher zum Staunen. Und obwohl die Orgel Salve Regina baubedingt schweigen musste, erfüllten die mehr als 60 Sänger und Musiker den Kirchenraum vollends mit einem grandiosen Klang.
Die musikalisch-festliche Stimmung fand ihre Fortsetzung nach dem Konzert auf dem Vorhof der Kirche bei vielen froh-munteren Gesprächen. Erlebnis- und klangbereichert kehrten spät am Abend die Konzertbesucher und die Musikerschar nach Hause.