Stimmungsvoll, unterhaltsam und Ausdruck für gelebte Geschichte, für Brauchtum und Gemeinschaft war der Heimatabend des 610. Tiengener Schwyzertags. Wie immer begleitete die Stadtmusik Tiengen die über zweistündige Veranstaltung, die souverän und locker von Klaus-Martin Dörflinger moderiert wurde. Bei herrlichem Wetter hat der Heimatabend am Samstagabend an die 600 Menschen in den Schlossgarten gezogen.

Leidenschaftliche Worte vom Festredner
Musik, Tanz und ebenso überlegte wie leidenschaftliche Worte von Festredner Thorsten Frei, Zunftmeister Tobias Fritz und Oberbürgermeister Martin Gruner waren Kernpunkte des Programms. Der gebürtige Bad Säckinger Frei ist Bundesminister für besondere Aufgaben und Chef des Bundeskanzleramts. Bereits vor dem Heimatabend hatte er sich bei einem Empfang im Schlosshof ins Goldene Buch der Stadt Waldshut-Tiengen eingetragen.

Die Bürgerwehr eröffnet den Abend
Los ging es im Schlossgarten wie immer mit dem Einmarsch der Bürgerwehr, dieses Mal erstmals ohne den Spielmannszug. Mangels Nachwuchs hatte er sich auflösen müssen. Ebenso eine Augenweide waren die Auftritte weiterer Zunftgruppen: Mit feierlicher Eleganz zeigte die historische Trachtengruppe höfische Tänze, und die Fahnenschwingerinnen setzten Sulzerfahnen kunst- und schwungvoll in Szene.

Gastgruppe aus der Partnerstadt Lewes begeistert
Unter den auftretenden Gastgruppen war dieses Mal auch eine aus Lewes, der englischen Partnerstadt Waldshut-Tiengens. Bunt angezogen, mit Schellen an den Stiefeln, machte „Mish Mash Morris“ mit fröhlichen Morris-Tänzen gute Laune. Ebenso schön anzusehen, nur weniger wild, die volkstümlichen Tänze der Klettgauer Heimattracht. Mit dabei auch eine Gruppe der Musikschule Südschwarzwald: Mit den „Melokids“ setzten ukrainische Kinder gesangliche Akzente.

So spricht Kanzleramtschef Thorsten Frei
In den drei Reden waren Heimat, Zusammenhalt, Verantwortung, Geschichtsbewusstsein, der Stolz auf die eigenen Traditionen sowie die unersetzbare Bedeutung des Ehrenamts für funktionierende Gesellschaften, Kernpunkte. „Es wird immer auf den Einzelnen ankommen, auf Menschen, die sich in Familien, Vereinen, Organisationen, Parteien einsetzen, die Verantwortung übernehmen und mehr tun als ihre Pflicht“, sagte Frei.
Das Fest, die Zunft, das Programm
Ansprache des Zunftmeisters und OBs
Zunftmeister Tobias Fritz nannte den Schwyzertag Heimat und forderte dazu auf, Erreichtes zu bewahren und gleichzeitig weiterzuentwickeln. Die Rede von Oberbürgermeister Martin Gruner war auch ein Plädoyer für die Demokratie, für starke Kommunen als ihr Fundament.

Mit seiner wunderbar vollen, tiefen Stimme sang Martin Dörflinger zum Abschluss den Wächterruf, danach wurde auf dem Marktplatz weiter gefeiert.
Bildergalerien vom Heimatabend:
Eintrag ins Goldene Buch beim Heimatabend des Tiengener Schwyzertags