Kai Oldenburgund Laura Marinovic

Eine anoyme Bombendrohung gegen das Amtsgericht in Waldshut hat am Donnerstagmorgen vergangener Woche für Behinderungen in der Stadt gesorgt. Ein Großteil der Bahnhofsvorstadt war großräumig abgesperrt worden. Die Ermittlungen laufen auf Hochtouren.

Konkrete Ergebnisse gibt es bislang allerdings nicht. Iris Jahnke, Leitende Oberstaatsanwältin, sagte auf Anfrage: "Wir ermitteln weiter mit Hochdruck, wer der Verdächtige ist." Mehr wollte sie zum Stand der Ermittlungen zunächst nicht sagen.

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Ungeachtet dessen blicken von der Räumung der Waldshuter Bahnhofsvorstadt betroffene Geschäftsleute durchaus zweigespalten auf den vergangenen Donnerstag zurück. Sie hätte sich eine bessere Information durch die Polizei gewünscht. Diese wiederum erklärt, dass die Beamten mit größtmöglicher Offenheit agiert und gut informiert hätten.

  • Gerhard Sutter, Geschäftsführer von Allsports an der Bismarckstraße, musste die Öffnung seines Geschäfts wegen der Absperrung verschieben. Zunächst sei ihm und seinen Mitarbeitern gar nicht bewusst gewesen, warum ihnen der Zutritt durch die Polizei verwehrt wurde, sagt er. "Wir haben erst durch andere Leute erfahren, was los ist." Die Bedrohungslage habe er danach zwar als durchaus ernst empfunden, ärgerlich sei sie durch die zwei verlorenen Stunden, in denen keine Kundschaft bedient werden konnte, dennoch gewesen.
Gerhard Sutter, Geschäftsführer Allsports
Gerhard Sutter, Geschäftsführer Allsports | Bild: Marinovic, Laura
  • Beatrice Konrad, Inhaberin des Reisenbüros Hochrhein, das schräg gegenüber des Amtsgerichts liegt, konnte ihr Geschäft ebenfalls nicht betreten. Später habe sie festgestellt, dass das Telefon immer wieder geklingelt habe: "Die Leute haben angerufen und man konnte ja nicht durchgeben, dass man nicht ins Büro kommt." Auch sie sei von Passanten über die Gefahrenlage informiert worden.
  • Mathias Albicker, Polizeisprecher, erklärt zu der Kritik aus den Reihen der Geschäftsleute: "Der Grund der polizeilichen Maßnahmen durfte offen kommuniziert werden. Alle Personen, die sich im Gefahrenraum befanden, wurden angesprochen und natürlich wurde diesen der Grund der Räumung und Absperrung dargelegt."
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