Die Kosten für die Generalsanierung der Waldshuter Stadthalle laufen zwar nicht aus dem Ruder, liegen inzwischen aber knapp acht Prozent über dem Ansatz. Ohne Außenanlagen soll das größte Bauprojekt der Stadt nach derzeitigem Stand etwas mehr als 23,7 Millionen Euro verschlingen. Ulrich Elwert vom Projektsteuerer Elwert und Stottele aus Ravensburg geht davon aus, dass auch nach Fertigstellung von Stadthalle, Hallenbad und Sauna die 24-Millionen-Euro-Grenze nicht gerissen werde. Dies sagte Elwert in der jüngsten Sitzung des Waldshut-Tiengener Gemeinderates.

  1. Wie haben sich die Kosten von der Grundsatz-Entscheidung im Gemeinderat bis heute entwickelt? In einer ersten Bürgerversammlung zu diesem Thema sprach der damalige Oberbürgermeister Martin Albers noch von Kosten in Höhe von 14 Millionen Euro –, wie später klar wurde offensichtlich ohne Sanierung von Halleband und Sauna. Im April 2014 präsentierten die Architekten eine Vorplanung mit Gesamtkosten in Höhe von 20,5 Millionen Euro für Stadthalle, Hallenbad und Sauna. Im Dezember 2017 hatte sich die Kostenschätzung auf knapp 22 Millionen Euro erhöht. Projektsteuerer Ulrich Elwert erklärt die Erhöhung von 20,5 auf 22 Millionen mit sogenannten Indexsteigerungen. Bei den 20,5 Millionen Euro haben die Architekten – wie üblich – die Kosten aus dem Jahr 2014 zugrunde gelegt. Die 22 Millionen Euro entsprechen den tatsächlichen Kosten aus dem Jahr 2017.
    Das Ganze ist vergleichbar mit der Inflationsrate für gewöhnliche Produkte wie Lebensmittel.
  2. Und was kosten Stadthalle, Hallenbad und Sauna tatsächlich? Aufgrund von qualitativen Veränderungen und Verbesserung in der Bauausführung und der Ausstattung, so Ulrich Elwert, kostet das Projekt aktuell 23,7 Millionen Euro. Das entspricht einer Kostensteigerung von 7,8 Prozent (22 zu 23,7 Millionen Euro). Ulrich Elwert: "Gemessen an anderen öffentlichen Bauten ein absolut anständiger Wert, der insbesondere auch durch Qualitätssteigerungen begründet ist." Der Projektsteuerer aus Ravensburg geht davon aus, dass die Kosten auch nach der Endabrechnung unter 24 Millionen Euro liegen werden. Und Ulrich Elwert sagt noch: "Jeder Euro, der in den Kostensteigerungen drinsteckt, ist ein Euro Verbesserung."
  3. Was sind die Gründe für die Kostensteigerung in Höhe von 7,81 Prozent? Den Anstieg von 22 auf 23,7 Millionen Euro begründet Ulrich Elwert insbesondere mit Verbesserungen der Ausstattung.
  4. Sind in den geplanten Gesamtkosten von knapp 24 Millionen Euro auch die Kosten für die Außenanalge enthalten? Nein. Für die Gestaltung des Hallen-Vorplatzes war ursprünglich grob eine Million Euro geschätzt worden.
    Die tatsächlichen Kosten liegen nach Aussage von Architekt Gerold Müller jedoch deutlich darunter.
  5. Welche Arbeiten wurden aktuell vergeben? Für etwas mehr als 605 000 Euro vergaben die Stadträte in ihrer jüngsten Sitzung Tischlerarbeiten, Einbaumöbel und den Auftrag für die Bestuhlung der Stadthalle.
  6. Wieviel Prozent aller Aufträge sind aktuell vergeben? Im Prinzip sind alle Aufträge vergeben. Was noch kommen kann, seien maximal Kleinstaufträge.
  7. Wie sieht der weitere Zeitplan bis zur Inbetriebnahme der Halle aus? Nach Aussage von Bürgermeister Joachim Baumert sollen Stadthalle, Hallenbad und Sauna bis Mitte des Jahres fertiggestellt sein. Danach rechnet die Bauverwaltung mit drei Monaten für die Inbetriebnahme des Ensembles. Fachspezialisten prüfen in dieser Zeit die Funktionalität der Halle. Offizielle Eröffnung soll noch in diesem Jahr sein.

 

Das Projekt

Die Sport- und Stadthalle Waldshut mit Hallenbad und Sauna wurde am 7. Dezember 1974 eingeweiht. Die Kosten beliefen sich damals auf neun Millionen D-Mark. Unter anderem massive Brandschutzmängel hatten den Gemeinderat dazu bewogen, das Objekt einer Generalsanierung zu unterziehen. Verantwortlich für die Planung ist die Waldshut-Tiengener Architektengemeinschaft S 4 mit Michael Duffner, Henning Musahl, Gerold Müller und Ernesto Preiser.