Mit einem festlichen ökumenischen Gottesdienst ging am Sonntag in der vollbesetzten Liebfrauenkirche Waldshut das über 17-jährige Wirken Pfarrer Ulrich Sickingers in Waldshut zu Ende. Am 1. Juli endet seine Zeit als Pfarrer und Leiter der Seelsorgeeinheit Mittlerer Hochrhein St. Verena.
Der Aufbruch steht im Mittelpunkt
Sickinger, die Gläubigen, politische und kirchliche Wegbegleiter, alle, die in der ein oder anderen Form an seiner Seite standen, nahmen voneinander Abschied. Dies in einer herzlichen, von gegenseitiger Wertschätzung, Dankbarkeit und Sympathie getragenen Atmosphäre, in der bewusst auch der Fokus auf Aufbruch gelegt wurde. Die Chöre der Seelsorgeeinheit sangen auf der Empore und ein Großaufgebot von Ministranten und kirchliche Amtsträger verschiedener Konfessionen zelebrierten die Abschieds- und Dankfeier.

„Unsere gemeinsame Zeit findet mit diesem Gottesdienst einen guten Abschluss“, sagte Pfarrer Sickinger. Er ermunterte mit Blick auf die kommenden kirchlichen Umstrukturierungen und Herausforderungen dazu, den Blick nach vorne zu richten. „Wir alle gehen jetzt neue Wege, das kann aufregend, aber auch beängstigend sein, öffnet aber Raum für neue Begegnungen, Erfahrungen und Wachstum im Glauben“, sagte Sickinger. Er forderte alle dazu auf, sich weiterhin einzubringen und wie er selbst auch, dabei auf Gottes Begleitung und Führung zu vertrauen.

Im letzten Teil der Feier durfte Pfarrer Sickinger sich auf einen Stuhl im Mittelgang der Liebfrauenkirche setzen. Dekan Peter Berg, die evangelische Pfarrerin und Sprecherin der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen Waldshut (ACK), Susanne Illgner, Gemeindereferentin Regina Bausch-Isele, Ulrika Schirmaier und Klaus Bachmann vom Pfarrgemeinderat sowie Landrat Martin Kistler traten ans Mikrofon.

Sie würdigten die Verdienste und Persönlichkeit Sickingers, seine – wie es oft hieß – offene, motivierende, den Menschen zugewandte Art. Natürlich machten auch etliche Geschenke die Runde. So überreichten Schirmaier und Bachmann im Namen des Pfarrgemeinde- und Stiftungsrats sowie der Hauptamtlichen ein farbenfrohes Bild mit den Hauptkirchen der Seelsorgeeinheit St. Verena, geschaffen vom Tiengener Künstler Josef Briechle.

Mit einem gemeinsam gesungenen, jubilierenden „Großer Gott wir loben dich“ endete der Abschieds- und Dankgottesdienst von und für Pfarrer Ulrich Sickinger. Danach wurde auf dem Kirchplatz bei einem Apéro und zu Klängen der Stadtmusik Waldshut weiter gefeiert.

Der Blick zurück: Das ist gewesen
Über 17 Jahre war Ulrich Sickinger als Pfarrer in Waldshut und der Region tätig. Am 9. Dezember 2007 wurde er Pfarrer von Dogern und Waldshut. Am 1. Januar 2015 übernahm er die Leitung der neu gegründeten Seelsorgeeinheit Mittlerer Hochrhein St. Verena. Zu Waldshut und Dogern kamen Ober- und Unterlauchringen, Krenkingen, Tiengen und die Filialgemeinden Breitenfeld, Detzeln und Eschbach dazu.
Im Dezember 2019 wurde Sickinger zusätzlich Dekan-Stellvertreter. In seiner Amtszeit wurden etliche Großprojekte umgesetzt, wie umfassende Sanierungsarbeiten an der Waldshuter und Tiengener Pfarrkirche sowie der Guss von drei neuen Liebfrauen-Glocken.
Der Blick nach vorne: Das kommt
Zwischen dem 1. Juli 2025 und 31. Dezember 2025 wird Pfarrer Sickinger ins Laufenburger Pfarrhaus umziehen, in einem Kloster Kraft für seine kommende Aufgabe schöpfen und Pfarrer auf dem Gebiet der kommenden Kirchengemeinde Hochrhein-Südschwarzwald unterstützen.
Am 1. Januar 2026 tritt er seine Stelle in der Großpfarrei St. Fridolin Bad Säckingen in der Kirchengemeinde Hochrhein-Südschwarzwald als Stellvertreter des dortigen Leiters Peter Nicolai an. In dieser Funktion wird er auch den Aufbau und die Ausgestaltung der neuen Großpfarrei mitgestalten.
Aus der bisherigen Seelsorgeeinheit Mittlerer Hochrhein St. Verena wird ab 2026 die große Kirchengemeinde „An der Wutach“ mit Hannes Rümmele als Leiter.