Die Fusion der Volksbank Rhein-Wehra mit der in Villingen-Schwenningen und Offenburg ansässigen Gestalterbank ging zwar alles andere als störungsfrei über die Bühne. Am Ende votierten aber dennoch 81 Prozent der Vertreter der Rhein-Wehra und über 99 Prozent der Gestalterbank für den Zusammenschluss.

Damit darf die in Waldshut ansässige Volksbank Hochrhein ab Herbst eine der größten Genossenschaftsbanken Baden-Württembergs ihren direkten Nachbarn nennen. Wie das Vorstandsgespann Christa Bader und Stefan Aust das beurteilt und was das für die Kundschaft bedeutet? Wir haben nachgefragt.

Welche Folgen ergeben sich für die Bankenwelt und Kunden in der Region?

„In unserem Landkreis gab und gibt es sechs eigenständige Regionalbanken“, lautet die kurze Einschätzung des Vorstands der Volksbank Hochrhein. Konkret gibt es die Sparkassen Hochrhein, Bonndorf und St. Blasien, auf Seiten der Volksbank gibt es die Klettgau-Wutöschingen, Hochrhein und künftig eben die Gestalterbank. Insofern ändere sich an der Grundkonstellation vorerst nichts. „Hier gilt es, die weitere Entwicklung abzuwarten.“

Da die Fusion bislang erst beschlossen, technisch und juristisch aber noch nicht vollzogen sei, gebe es aktuell keine Auswirkungen. „Wir rechnen aufgrund der nur geringen Überlappungen der Geschäftsgebiete der bisherigen Volksbank Rhein-Wehra und der Volksbank Hochrhein jedoch mit überschaubaren Auswirkungen“, erklärt Aust.

Eine Fusion – auch für die Volksbank Hochrhein eine Option?

Wir rechnen aufgrund der nur geringen Überlappungen der Geschäftsgebiete der bisherigen Volksbank Rhein-Wehra und der Volksbank ...
Wir rechnen aufgrund der nur geringen Überlappungen der Geschäftsgebiete der bisherigen Volksbank Rhein-Wehra und der Volksbank Hochrhein jedoch mit überschaubaren Auswirkungen.“Stefan Aust, Vorstand Volksbank Hochrhein | Bild: Volksbank Hochrhein

Es sei nicht so sehr der Konkurrenzdruck als der seit mehr als einem Jahrzehnt deutlich feststellbare „dynamische Umbruch“ in der Bankenwelt, der Basis für Fusionsüberlegungen oder Zusammenschlüsse sei, betont Aust. Die Rahmenbedingungen werden anspruchsvoller, das Kundenverhalten ändere sich, Bankenregulatorik und Bürokratie nähmen zu. Fachkräftemangel und fortschreitende Digitalisierung kämen hier noch hinzu. Und all das sei nur eine Auswahl an Herausforderungen, die Banken täglich zu bewältigen haben, schildert der Volksbankvorstand.

Dem begegne die Volksbank Hochrhein bislang recht erfolgreich durch vertrauensvolle Kundenbeziehungen, kompetente Teamarbeit und einer verlässlichen, regional ausgerichteten Geschäftspolitik, wie die beiden Vorstände darstellen. Aber: „Gleichwohl ist es aus unserer Sicht in diesen Umbruchzeiten sinnvoll, stets alle Optionen im Blick zu behalten und beständig zu hinterfragen und weiterzuentwickeln.“

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Offen für konstruktive Gespräche

Insofern stehe die Volksbank Hochrhein grundsätzlich allen konstruktiven Gesprächen offen gegenüber, die die Zielsetzung hätten, „den regionalen Bankenplatz zu stärken und weiterzuentwickeln.

Auch für Gespräche mit der Gestalterbank zeigt sich die Führung die Volksbank Hochrhein offen, denn: „Aus unserer Sicht wäre es nicht professionell, auch nur eine Option für alle denkbaren Zeiträume auszuschließen.“

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