Warum fusioniert die in Bad Säckingen ansässige Volksbank Rhein-Wehra eigentlich mit der der Gestalterbank (Singen, Offenburg, Villingen) und nicht mit einer der Volksbanken in der Nachbarschaft? Die Antwort des Rhein-Wehra-Vorstandsvorsitzenden Werner Thomann auf diese Frage unserer Zeitung sorgt nachhaltig für erhebliche Verstimmung bei der Volksbank Hochrhein in Waldshut. Diese reagiert mit einem Schreiben an ihre Vertreter und weist Aussagen Thomanns als „im besten Fall missverständlich“ zurück.
Thomann: „Haben auch mit Nachbarn Gespräche geführt“
Konkret hatte Thomann bei Bekanntwerden der Fusionspläne der Bad Säckinger Bank mit der Großbank im Januar erklärt, „wir haben auch mit unseren Nachbarn Gespräche geführt.“ Allerdings hätte eine Fusion mit den Volksbanken in Lörrach oder Waldshut-Tiengen für die Bad Säckinger Bank keinen Vorteil gebracht.
Außerdem: „Wir liegen genau zwischen den Landkreisen und hätten nach einer Fusion Mitarbeiter in die jeweiligen Kreisstädte abgeben müssen“, so Thomann damals.
Aust: „Es gab keine Fusionsgespräche“
Dass derartige Äußerungen im benachbarten Waldshut-Tiengen auf Verwunderung gestoßen wären, wäre noch geplant. Vielmehr habe diese Behauptung bei Mitgliedern und Kunden derartige Verunsicherung ausgelöst, dass sich die Volksbank Hochrhein inzwischen sogar „genötigt sah“, die eigene Vertreterversammlung zu informieren und zu den Äußerungen Stellung zu nehmen, erklärt Vorstandsvorsitzender Stefan Aust im Gespräch mit unserer Zeitung. Darin widerspricht die Volksbank-Spitze den Darstellungen Thomans ausdrücklich.
„Wir halten fest, dass seitens des derzeitigen Vorstandes in den vergangenen beiden Jahren zu keinem Zeitpunkt mit der Nachbarbank konkrete Fusionsgespräche geführt wurden“, heißt es in dem Schreiben, das unserer Redaktion vorliegt.
„Auch hätten wir keine Forderung nach einer Verlagerung von Mitarbeitern in den Raum gestellt.“ Dies sei schon aufgrund der räumlichen Voraussetzungen in Waldshut gar nicht möglich.
„Haben kein Interesse, uns bei Rhein-Wehra einzumischen“
Tatsächlich sei die Volksbank Hochrhein „weit davon entfernt“, sich bei den Nachbarn im Westen und deren Fusionsplänen einzumischen: „Im Gegenteil wollen wir aus dieser ganzen Sache herausgehalten werden“, so Aust.
Der Vorstand der Waldshuter Bank bleibe aber „für alle konstruktiven Gespräche offen, die eine Stärkung des regionalen Finanzplatzes am Hochrhein zum Ziel haben.“