Mit der Frage „Rampe oder Aufzug?“ war die Stadt Waldshut-Tiengen nicht nur am Waldshuter Bahnhof konfrontiert, sondern schon vor Jahren am Rathaus Tiengen. Dort votierte der Gemeinderat Waldshut-Tiengen vor über vier Jahren mehrheitlich für den Bau eines Aufzugs. Als treibende Kraft hatte hier die Initiative ‚Pro Aufzug‘ Überzeugungsarbeit geleistet, Unterschriften gesammelt und in der Person von Stadtrat Maximilian Wagner einen wichtigen Fürsprecher im Gemeinderat gefunden. Allein: Passiert ist seither nichts. Wie ist das zu erklären?
Aufzug-Befürworter bleiben gelassen

„Es waren turbulente Jahre für die Stadt mit vielen Herausforderungen“, erinnert Maximilian Wagner im Gespräch mit unserer Zeitung. Großprojekte, die lang anhaltenden personellen Engpässe im Bauwesen der Stadtverwaltung, Krisen wie Corona – all das habe dazu geführt, dass priorisiert werden musste, zeigt sich Wagner verständnisvoll.

Insofern sei der geplante Aufzug zwar auf der Agenda nach hinten gerückt und noch nicht realisiert, aber keineswegs vergessen: „Der Beschluss war eindeutig und er steht.“ Das sei wichtig. Außerdem habe die Stadt im aktuellen Haushalt Planungskosten eingestellt: „Dieses Jahr wird das Ganze also Fahrt aufnehmen“, so Wagner.
Oberbürgermeister Gruner: „Vorentwurf ist in Arbeit“
Das bestätigt auch Oberbürgermeister Martin Gruner im Gespräch mit unserer Zeitung: „Wir haben ein Architekturbüro mit dem Vorentwurf für einen Aufzug beauftragt.“ Vorgesehen sei auf jeden Fall ein Aufzug an der Außenseite des Gebäudes. Denn anders als bei einem Lift im Gebäude würden dadurch keine Raumkapazitäten reduziert.
Wie genau das Ganze aussehen wird – ob eingehaust oder durch einen Windfang abgeschirmt – sei noch Gegenstand der Detailplanung. Auch die Kostenannahme und eine Zeitplanung seien erst möglich, wenn konkrete Pläne auf dem Tisch liegen und geprüft seien, so Gruner. Unverändert bleibt die Zielsetzung: Es soll für Menschen mit Gehbehinderung ein barrierefreier Zugang zum ersten und zweiten Stock geschaffen werden.
Falls der Platz ausreiche, könne zusätzlich ein Behindertenparkplatz in unmittelbarer Aufzugnähe eingerichtet werden, so Gruner weiter. „Wir werden die Maßnahme auch nutzen, um auch die Fassade des Rathauses zu sanieren“, kündigt der OB an.