Sehr gut besucht war die jüngste Sitzung des Ortschaftsrates Gurtweil. Die geplante Bolzplatzsperrung und das Baugebiet „Bodenacker“ sorgten für viel Gesprächs- und Entscheidungsbedarf.

Zu Beginn der Sitzung jedoch zitierte Brunhilde Elvers eine Besucherin, die ihr gegenüber gesagt habe: „Gurtweil sei ein ungepflegtes, vermülltes Dorf.“ Und mit etlichen Hinweisen auf einige „Schwachstellen“ begründete Elvers die kritische Aussage. Sie regte an, Bewohner dazu zu gewinnen, ihr Wohnumfeld immer wieder in Augenschein zu nehmen und auch mal reinigend zuzupacken, damit dann im Gurtweiler Jubiläumsjahr 2024 gilt: „Unser Dorf ist wieder schöner geworden.“ „Wir wissen um das Problem“, sagte Ortsvorsteher Claudio Helling in der Sitzung. Der Vorschlag des Ratsmitgliedes Josef Sutter zur Einstellung eines zusätzlichen Wegewartes zielte in die gleiche Richtung.

Sehr kritisch und unterschiedlich wurde vom Gremium dann der Bauantrag zur Erweiterung eines Autoschalters und die Verlegung des Zugangs zum McDonald‘s-Restaurant im Gewerbegebiet Kaitle diskutiert. Der in diesem Zusammenhang entstehende Müll, der entlang der Straßen und in der Natur lande, sorge immer wieder für Ärger. Die Ratsmitglieder diskutierten die Einführung einer sogenannten Verpackungssteuer, um die Vermüllung durch Einwegverpackungen einzugrenzen und fordern die Stadtverwaltung Waldshut-Tiengen auf, entsprechende Maßnahmen zu ergreifen.

Die Anfrage zur Aufstellung eines Verkaufsautomaten wurde vom Ratsgremium mit Hinweis auf weitere Müllprobleme einstimmig abgelehnt.

Keine Einwendungen hingegen gab es gegen die beiden weiteren Bauanträge zur Einrichtung eines Lebensmittelgeschäftes in der Schlüchttalstraße 32, wo sich ehemals ein Fahrradladen befand, und eine Wohnraumerweiterung im Rebbergweg 13.

Massive Anwohnerbeschwerden gibt es laut Ortsvorsteher Claudio Helling bezüglich des Baugebietes „Bodenacker“. Dort wird in großem Umfang Bauschutt gelagert, die fehlende Pflege des Schallschutzwalles entlang der Tiengener Straße wird bemängelt, und vor allem die Errichtung eines im Bebauungsplan vorgesehenen Spielplatzes wurde wiederholt angemahnt.

Es bleibt bei einer Stahlbrücke

Erneut war der Neubau der Schlüchtbrücke in der Pater-Jordan-Straße Thema im Ortschaftsrat. Die in der Vergangenheit im Gemeinderat eingebrachten Überlegungen, anstatt einer Stahlkonstruktion eine Aluminiumbrücke anzustreben, ist laut ausführlicher Begründung des städtischen Tiefbauamtsleiters Theo Merz nicht zielführend. Deshalb soll der Brückenneubau gemäß Gemeinderatsbeschluss aus dem Jahre 2021 als Stahlkonstruktion weitergeführt werden.