„Wir wollen das rocken“, sagt Zunftmeister Stephan Vatter über das Hochrhein-Narrentreffen 2025. Die Narro-Zunft Waldshut richtet die Veranstaltung am Samstag und Sonntag, 15. und 16. Februar, aus.

Damit verwandelt sich die Waldstadt erstmals seit 2015 wieder in eine närrische Hochburg. Schirmherr des Narrentreffens ist Waldshut-Tiengens Oberbürgermeister Martin Gruner.

„Wir sind startklar“

„Die Vorbereitungen für das Großereignis laufen auf Hochtouren“, teilt die Narro-Zunft Waldshut in einer Pressemeldung mit. Seit Monaten träfen sich verschiedene Arbeitsgruppen, um das Programm festzuzurren, die Unterbringung und Verpflegung der vielen Gastzünfte zu organisieren, Werbemaßnahmen zu planen sowie die notwendige Infrastruktur zu schaffen.

„Weil alle Mitglieder an einem Strang ziehen, können wir das Narrentreffen reibungslos stemmen“, lobt Stephan Vatter das Engagement seiner inzwischen rund 200 Mitglieder zählenden Narrenschar. Der Zunftmeister dankt aber auch der Stadt Waldshut-Tiengen und der Feuerwehr Waldshut für die tatkräftige Unterstützung. Bereits Wochen vor dem Hochrhein-Narrentreffen kann Vatter daher verkünden: „Wir sind startklar.“

Das ist geboten

Der erste Tag des Narrentreffens steht am Samstag, 15. Februar 2025, unter dem Motto „Von drei bis drei“. Denn um drei Uhr nachmittags wird die Festmeile in der Kaiserstraße eröffnet, wo anschließend bis drei Uhr nachts gefeiert werden kann. Die Zelte, Buden und Stände werden von Vereinen aus der Region betrieben.

Dazwischen stehen unter anderem eine Narrenmesse in der Liebfrauenkirche, Brauchtumsvorführungen auf dem Johannisplatz und die Auftritte verschiedener Guggenmusiken auf dem Programm. Mit dabei werden unter anderem die Ruinä Dängler aus Lauchringen, die Zarte Säu aus Tiengen und die Hinterbachsürpfler aus Dangstetten sein.

Großer Festumzug am 16. Februar 2025

Am Sonntag, 16. Februar 2025, öffnet die Festmeile um 10 Uhr. Nach dem Zunftmeisterempfang für geladene Gäste steht um 12.30 Uhr ein gemeinsames Foto aller Häs- und Maskenträger in der Kaiserstraße auf dem Programm. „Das Narrenbild wird ein bleibendes Zeichen für das Fest und seine Traditonen werden“, ist der Zunftmeister überzeugt.

Der große Festumzug beginnt um 14.11 Uhr in der Von-Kilian-Straße. Er führt weiter über die Friedrichstraße, die Kolpingbrücke, die Eisenbahnstraße und die Bismarckstraße durch die Kaiserstraße mit den beiden sanierten Stadttoren und endet im Wallgraben. Vor dem Rathaus wird es eine Ehrentribüne geben. Knapp 3000 Hästräger aus 49 Zünften werden am Umzug teilnehmen.

Die Narren gehen riesige Schritte aufeinander zu – und die beiden Zunftmeister freuen sich über die Freundschaft (von links): Tobias ...
Die Narren gehen riesige Schritte aufeinander zu – und die beiden Zunftmeister freuen sich über die Freundschaft (von links): Tobias Fritz, Zunftmeister der Bürger- und Narrenzunft Tiengen, und Stephan Vatter, Zunftmeister der Narro Zunft Waldshut. | Bild: Sira Huwiler-Flamm

18 Zünftegehören der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) an, deren Gründungsmitglied die Narro-Zunft Waldshut ist. Die weiteste Anreise wird die Narrenzunft aus Bad Cannstatt haben. Die Plakate und das Festabzeichen für das Narrentreffen zeigen das Obere Tor, das die Zunftstube der Waldshuter Narren beherbergt. Statt einer Plakette gibt es eine Holzfigur, die das Zunftmitglied Thomas Stapf in Eigenregie und Handarbeit gefertigt hat. Mehrere tausend dieser kleinen Türmchen hat er laut Stephan Vatter produziert.

Gut zu wissen

  • Wann und wie entstanden die Hochrhein-Narrenzünfte?

Am 11.11.1949 trafen sich Abordnungen der Narro-Altfischerzunft Laufenburg, der Narrenzunft Säckingen und der Narro-Zunft Waldshut in Rickenbach. Ihr Ziel war es, einen regionalen Fasnachtsverbund zu gründen und nach dem Zweiten Weltkrieg die Fasnachtsbräuche wieder aufleben zu lassen. Später schlossen sich Tiengen und Rheinfelden dem damals noch Oberrhein-Narrenzünfte genannten Verbund an. Die Mitgliedszünfte vereinbarten, jährlich – heute alle zwei Jahre –abwechselnd ein Narrentreffen in ihren Städten auszurichten. Bis heute ist es Sitte, dass die Zünfte jeweils am 11.11. vor einem Narrentreffen in der gastgebenden Stadt zum Konvent der Waldstädte zusammenkommen.

  • Wie lange gibt es das Hochrhein-Narrentreffen?

Das erste Narrentreffen fand am 5. Februar 1950 als Oberrhein-Narrentreffen im badischen Laufenburg statt. 1951 folgten Bad Säckingen und 1952 Tiengen. Seitdem Narrentreffen 1953 in Waldshut heißt die Veranstaltung Hochrhein-Narrentreffen. Für das Narrentreffen 1954, das im schweizerischen und badischen Laufenburg ausgerichtet wurde, benötigten die Teilnehmer für den Grenzübertritt einen Passierschein. 1957 nahm die Narrenzunft Rheinfelden erstmals am Narrentreffen teil – 1962 richtete sie selbst die Veranstaltung aus.

  • Seit wann gibt es den Hochrhein-Verdienstorden?

1963 wurde erstmals der Hochrhein-Verdienstorden beim Narrentreffen in Waldshut verliehen. Die ersten Preisträger waren Karl Lüber aus Rheinfelden, August Michel aus Säckingen, Paul Erne aus Laufenburg/Schweiz, Karl Lang und Georg Gerteis aus Laufenburg/Baden sowie Adolf Bornhauser aus Waldshut. Der Orden wurde geschaffen nach einem Entwurf von Paul Przybylski aus Tiengen und zeigt den Rhein mit den Wappen der fünf Städte Rheinfelden, Bad Säckingen, Laufenburg, Waldshut und Tiengen. Die Preisträger müssen sich mindestens zehn Jahre aktiv in der eigenen Zunft eingebracht und sich närrisch in der Hochrhein-Region engagiert haben sowie mindestens 40 Jahre alt sein.

  • Zu welchen Verbänden gehören die einzelnen Zünfte?

Während die Hochrhein-Zünfte aus Waldshut, Tiengen, Laufenburg und Bad Säckingen allesamt Mitglieder der Vereinigung Schwäbisch-Alemannischer Narrenzünfte (VSAN) sind, ist die Narrenzunft Rheinfelden dem Verband Oberrheinischer Narrenzünfte (VON), genauer gesagt der Vogtei Dreiländereck, angeschlossen. Die VSAN wurde 1924 in Villingen gegründet und zählt 68 Mitgliederzünfte in Deutschland und der Schweiz. Der VON wurde 1937 gegründet und hat 80 Mitgliedszünfte, die entlang des Oberrheins und im Schwarzwald beheimatet sind. Der Verbund der Hochrhein-Narrenzünfte ist nicht zu verwechseln mit der Vereinigung Hochrheinischer Narrenzünfte, die 1964 in Brennet gegründet wurde und der die Narrenzünfte Karsau, Murg, Öflingen, Schwörstadt, Ryburg/Schweiz und Todtmoos angehören.