Tina Prause

Der in Bad Zurzach/Schweiz lebende Künstler Thomas Santhori hat dieser Tage sein neuestes Projekt vorgestellt. Diesmal geht es nicht um ein Bild, eine Motorhaube oder ähnliches. Santhori hat aus unserem aktuellen Alltagsgegenstand, dem Mund-Nasen-Schutz, ein Kunstwerk geschaffen. Dabei ist er seinem bekannte Stil, in rot, grün, blau und gelb zu gestalten, treu geblieben.

Mitgedacht

Die Idee hierzu kam dem Künstler nach einem Gespräch im Freundeskreis über seine farbenfrohe Tempokontrollen-Skulptur. Bis zur Zerstörung durch einen Sturm stand das Kunstwerk im Garten des ehemaligen Solvay-Kindergartens, wo Santhori lange Zeit sein Atelier hatte. Schnell kam man auf die aktuelle Situation zu sprechen. „Die Masken sehen oft nicht schön aus“, findet Thomas Santhori und berichtet weiter von seiner Feststellung, dass unglaublich viele Einwegmasken achtlos auf der Straße oder in der Natur entsorgt werden.

Er hofft, sein Mundschutz wird „ein Ansporn für die Umwelt“. Für ihn steht fest: „Die Menschen müssen umdenken.“ Neben der Nachhaltigkeit ist die Optik ein weiterer Aspekt für den Künstler. Santhori ist sich sicher: „So eine Maske von mir wird nicht weggeworfen und sie sorgt für Gesprächsstoff.“ Da die Kunst- und Kulturszene aktuell wenig Möglichkeiten hat, sich zu präsentieren, wäre es vielleicht für weitere Künstler auch interessant, Mundmasken zu schaffen, regt Thomas Santhori eine neue Form der Darstellung an.

Pläne für das neue Jahr

Santhori weiß, wovon er spricht. Auch bei ihm wurden Projekte, die für dieses Jahr geplant waren, aufgrund von Corona abgesagt. Dazu gehört unter anderem eine Ausstellung in China, auf die sich der Künstler viele Jahre vorbereitet hatte. Dennoch konnte er die frei gewordene die Zeit gut nutzen.

Zwar praktisch, aber meistens trist, sind die bekannten Einwegmasken. Mit seinen farbenfrohen und wiederverwendbaren Masken setzt ...
Zwar praktisch, aber meistens trist, sind die bekannten Einwegmasken. Mit seinen farbenfrohen und wiederverwendbaren Masken setzt Künstler Thomas Santhori ein klares Zeichen. | Bild: Tina Prause

Für einen besonderen Moment während der Chilbi sorgte das von Santhori gestiftete Bild, welches in diesem Jahr anstatt des Bocks „Coronakonform“ verlost wurde. Die anwesenden Gäste erlebten live mit, wie durch das Entzünden einer am Bild installierten Lunte die letzten Konturen entstanden.

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Im Sommer zog Santhori mit seinem Atelier, das bis dahin im ehemaligen Solvay-Kindergarten in Rekingen war, in das Schloss Bad Zurzach um. Seitdem sind hier schon diverse neue Kunstwerke entstanden. Für Mai plant der Künstler hier eine Ausstellung. Weiter sollen im Herbst in Schwäbisch Gmünd und Zürich noch Ausstellungen mit seinen Werken stattfinden. „Wenn‘s klappt“, hofft er für die Veranstaltungen mit Blick auf die Pandemie.