Der 11.11. bringt Leben in die Bude, lässt Humor und Lachen hochleben und weckt Vorfreude auf die tollen Tage. So auch in der Tiengener „Linde“ beim Start der Bürger- und Narrenzunft 1503 Tiengen in die Fasnacht. Um 11.11 Uhr eröffnete Zunftmeister Tobias Fritz das närrische Spektakel.
An seiner Seite Ehrenzunftmeister Albert Ebner, Narrenmutter Susanne Franz und Narrenbolisei Oliver Stanik, der sich immer wieder mit seiner Handglocke bemerkbar machte.

Zunftmitglieder und Gäste feierten ausgelassen mit mal gereimten, mal gesungen Worten, die nach echter Narrenart, auch sticheln und austeilen konnten und überreichten einander Geschenke. Zusätzlich Stimmung machte Alleinunterhalter Guido Heidenreich.

Zu den Gästen zählten die CDU-Abgeordneten Felix Schreiner und Sabine Hartmann-Müller sowie, mit den Worten des Zunftmeisters, die schönste Bürgermeisterin Waldshut-Tiengens, Petra Dorfmeister. Wie immer fehlten auch die Chefs von Volksbank, Sparkasse, der Aktionsgemeinschaft Tiengen und der Stadtmusik Tiengen nicht.
Die Geschenke trafen mit Blick auf zurückliegende Ereignisse oft den Nagel auf den Kopf: So bekam Volksbank-Vorständin Christa Bader für den laut Zunftmeister Fritz überdimensionierten, Größenwahn ausdrückenden Bau ihres neuen Domizils ein Backset samt Rezept: „Damit Sie lernen, wieder kleinere Brötchen zu backen.“

Mit Witz und Leidenschaft führte Fritz durch die Tagesordnung. Gar nicht gut weg kamen bei ihm die Surianer. Der Zunftmeister klagte im Namen des auferstanden Bögs der vergangenen Fasnacht – von dem nur noch ein Skelett übrig war – über eine allzu lahme Trauerrede bei seinem Verbrennen und schenkte den Surianern einen Ratgeber für gelungene Trauerreden.
Das mit Abstand größte und längste Geschenk überreichte die Zunft der Aktionsgemeinschaft Tiengen: Ein zig Meter langes Banner mit den Figuren der Zunft als Beitrag zur nächsten Luftart des, laut Fritz, schönsten Vereins überhaupt, wurde entrollt. Die Beschenkten bedankten sich ihrerseits mit Geschenken und passenden Worten, so ging es Schlag auf Schlag.
Auch einige ernsthafte Worte von Zunftmeister Tobias Fritz waren zu hören. Er kritisierte die groß angelegten Feierlichkeiten der VSAN in Weingarten und Saulgau anlässlich ihres 100-jährigen Bestehens als „an der Basis vorbei“. Am Ende des gelungenen Fasnachtsauftakts saßen alle einträchtig beisammen und ließen es sich bei Stimmungsmusik und deftiger Mehlsuppe gutgehen.