Mit Volldampf durch die Galaxie geht es für die Narro-Zunft Waldshut in der Fasnacht 2024/2025. Verstärkung für die Ausrichtung der eigenen Fasnachtsveranstaltungen und des Hochrhein-Narrentreffens am 15. und 16. Februar 2025 erhält die Zunft dabei von 19 Neuen, die in der 613. Hauptversammlung am 11.11. im katholischen Gemeindehaus in Waldshut aufgenommen wurden. Damit wächst die Waldshuter Narrenfamilie auf rund 200 Mitglieder an.
Viele Anspielungen auf die Galaxie
„Wir erkunden fremde Welten, denn im Kosmos sind wir selten“, begründete Zunftmeister Stefan Vatter die Wahl des Mottos und machte reimend einige Vorschläge. Von ET, Alf über Darth Vader, aber auch in der Musik geht es oft ums All. Kein Wunder, dass sich Vatter ziemlich sicher ist: „Da fällt uns allen etwas ein.“
Auch in seiner Begrüßung von Würdenträgern und Vertretern befreundeter Vereine blieb Vatter dem Galaxie-Motto treu – etwa beim größten Stadtrat, der „im Stehn von hier den Mond anfasst“ (OB-Stellvertreter Peter Kaiser) in Vertretung für den Besteiger des Planten Rathaus (OB Martin Gruner). Petra Dorfmeister „durfte nicht in unsre Stadt. Sie musste nach Tiengen, das ist logisch, wenn man Dorf im Namen hat.“

Stoff für Häser reißt Loch in die Kasse
Einmal mehr hatte auch Säckelmeister Tobias Bartelmess (mit blonder Perücke) die Lacher beim Kassenbericht auf seiner Seite – auch wenn er ein Minus von rund 6700 Euro in der Kasse präsentieren musste. Mit 4000 Euro schlug die Anschaffung von Stoff für neue Häser zu Buche, 2000 Euro wurden bereits für das Hochrhein-Narrentreffen investiert.
Karl-Anton Ziema blickte krankheitsbedingt nur auf wenige Aktivitäten der Alt-Narren zurück, appellierte aber an die Anwesenden: „Wir brauchen dringend Nachwuchs.“ Der Stubenbuchbericht von Zunftschryber Florian Amrein war geprägt von den eigenen Veranstaltungen, wie dem Wecken, den Kappenabenden oder der Närrischen Gass‘, dem Besuch von Narrentreffen und den Veranstaltungen zum 100-jährigen Bestehen der VSAN, an denen die Narro-Zunft teilgenommen hat.
Auf diese Feierlichkeiten blickte auch Zunftmeister Stephan Vatter gerne zurück. Höhepunkt war das Narrentreffen in Weingarten. „Hier war die große Narrenschar vereint.“ Aber auch zwischen den Zünfte bestehe ein enger Austausch. Die Narro-Zunft Villingen hat nicht nur die Zunft-Glocke gespendet, die jede Hauptversammlung einläutet, sondern den Waldshutern auch jüngst ein Fotobuch geschenkt, das den Besuch der Villinger 1924 in Waldshut zeigt. „Die VSAN ist wichtig. Wir als Gründungsmitglied sollten das weiter pflegen“, sagte Vatter, der gleichzeitig stolz ist, „Zunftmeister einer so tollen Zunft zu sein“.
19 neue verstärken die Zunft
19 Aspiranten wurden in den Kreis der aktiven Narren aufgenommen: Paula Habegger, Renate und Rainer Tögel, Luisa Tögel, Simon Weber, Melanie und Mike Mallinowski, Sabrina und Simon Riegger, Tabea und Philipp Ebner, Tanja Rutschek, Lea Ehmig, Lara Keller, Lena Albbicker, Sarah Fricker, Pia Maier, Lukas Müller und Marc Schneider.

Sie durften ihre Gesichter in Mehl tauchen und wurden so in die Reihen der aktiven Narren aufgenommen. Im Anschluss trommelten die Neuen unter der Regie des früheren Zunftmeister Markus „Mörser“ Müller.
Raphael Studinger, Henrik Dambach, Michael Schatz und Tim Kiefer wurden in den Narrenrat aufgenommen. Sie erhielten das Narrenrat-Häs und durchliefen das gleiche Ritual wie vorher die neuaufgenommenen.
Abzeichen für treue Narren
Mehreren Narren wurden für ihre langjährige Treue das goldene (25 Jahre), silberne (20) und das bronzene Abzeichen (zehn) angesteckt.
25 Jahre: Waltraud Bachmann, Hilde Gantert, Rudi Kammerer, Sabine Kammerer, Doris Maier, Andrea Metzger und Markus Zipfel.

20 Jahre: Carla Kammerer und Tanja Schneble.
Zehn Jahre: Julia und Miriam Bartram, Elena Roth, Anna-Lena Schneider und Artur Zurawski.
Zehn Jahre im Narrenrat ist Christoph Efinger.

Fünf Jahre im Narrenrat sind Marius Müller, Paul Maier und Tobias Bartelmess.
Gäste bedanken sich für Einsatz
In ihren kurzen und reimenden Grußworten versicherte die Erste Landesbeamtin Tina Schlick, dass sie den Heringsesser-Orden, den sie am Schmutzigen Dunschdig in Vertretung des erkrankten Landrats Martin Kistler entgegengenommen hat, an den rechtmäßigen Träger übergeben habe. Damit widersprach sie der Aussage „An meiner Stelle erfreut sich nun die Erste Landesbeamtin an dem guten Stück“, die der Landrat jüngst in einem humorvollen Interview mit dem SÜDKURIER gegeben hatte. „Er hat den Orden, lang ist‘s her, von mir erhalten. Er liegt jetzt im Privaten und er flüstert nachts ‚es ist mein Schatz.“
OB-Stellvertreter Peter Kaiser richtete getreu dem neuen Motto Grüße von der „Grunerprice“ aus und dankte für die Einsatz der Narro-Zunft. „Die Aufnahme von 19 Mitgliedern muss erstmal jemand nachmachen. Es zeigt, dass die Narro-Zunft großartige Arbeit leistet.“ Henrik Dambach, Vorsitzender der Stadtmusik Waldshut und frisch gekürter Narrenrat, dankte im Namen der Waldshuter Vereine für die Zusammenarbeit und wünschte ein frohes Narrenjahr.