Die Bemühungen der Stadt Waldshut-Tiengen, insbesondere in Tiengen das Kinderbetreuungsangebot zu erweitern, schreiten mit großen Schritten voran. Nachdem der Gemeinderat Ende 2023 der Erweiterung des Kindergartens Zeppelinstraße zugestimmt hatte, haben die Umbau- und Sanierungsarbeiten in den vergangenen Monaten gute Fortschritte erzielt, wie die Stadt jetzt mitteilt. Insgesamt entstehen 34 Betreuungsplätze, davon neun Krippenplätze für Unter-Dreijährige. Zum Beginn des neuen Kindergartenjahres sollen die Maßnahmen abgeschlossen sein.

Viele Zuzüge erhöhen Nachfrage nach Betreuungsplätzen

Dass die Doppelstadt gerade im Stadtteil Tiengen den Bedarf an Kindergartenplätzen nicht decken kann, hatte die zuständige Sachbearbeiterin Stephanie Meyer dem Gemeinderat bereits im Herbst dargestellt. Mehr als 40 Kinder seien für das laufende Kindergartenjahr auf einer Warteliste eingetragen.

Auch die Außenanlage in der Zeppelinstraße wird für die künftige Nutzung optimiert.
Auch die Außenanlage in der Zeppelinstraße wird für die künftige Nutzung optimiert. | Bild: Stadt Waldshut-Tiengen

Hintergrund für die eklatante Lücke zwischen Angebot und Nachfrage sei laut Stadtverwaltung die Tatsache, dass Tiengen in den vergangenen Jahren überdurchschnittlich viele Zuzüge junger Familien habe verzeichnen können.

Platz für eine Regel- und eine Krippengruppe

Der Gemeinderat hatte sich daher bereits 2023 für die Erweiterung der Kindertagesstätte Zeppelinstraße ausgesprochen. Dort konnte die Stadt die früher von der Lebenshilfe Südschwarzwald als interdisziplinäres Beratungs- und Frühförderzentrums (BFZ) genutzten Räumlichkeiten übernehmen, nachdem diese Einrichtung nach Lauchringen umgezogen war.

Im Frühjahr haben die Umbauarbeiten für die Erweiterung der Kindertagesstätte Zeppelinstraße in Tiengen laut Darstellung der Stadt begonnen. Bis zum Start des neuen Kindergartenjahres im September sollen die Räume für neun Krippenkinder ab einem Jahr sowie eine Regelgruppe für 25 Kinder ab drei Jahre fertiggestellt sein.

„Wir schaffen hier auch dringend benötigten Platz für unsere Mitarbeiterinnen“, so Stephanie Meyer. So werden neben Gruppen- und Schlafräumen für die Kinder auch Büros für die Verwaltungsarbeit oder Elterngespräche entstehen. Besonders gespannt sei sie auf die Eröffnung und auf die Gestaltung des Außenbereichs, wie Meyer darstellt. Dieser wird exklusiv den Krippenkindern zur Verfügung stehen.

Stadt und Eigentümer teilen sich Baukosten

Alles in allem belaufen sich die Kosten gemäß Planung auf 450.000 Euro. Gemäß einem Investorenvertrag zwischen Stadt und dem Eigentümer, von dem die Räume für einen Zeitraum von 15 Jahren gemietet seien, übernehme dieser 200.000 Euro. Die Stadt beteiligt sich mit 250.000 Euro.

13 Fachkräfte sind in der städtischen Einrichtung bislang beschäftigt. Gemeinsam mit zwei Auszubildenden und zwei Zusatzkräften betreuen sie bis zu 90 Kinder. Der Betrieb des Bestandskindergartens werde durch die Bauarbeiten nicht beeinträchtigt, so Meyer.

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Fünf neue Erzieherstellen entstehen

Durch die Erweiterung um zwei Gruppen werden fünf neue Stellen an der Zeppelinstraße geschaffen. „Wir freuen uns auf weitere Bewerbungen und neue Kolleginnen und Kollegen“, sagt Meyer. Die Nachfrage nach Erziehungskräften ist bekanntlich hoch, der Markt ist entsprechend heiß umkämpft.

Ob direkt beide Gruppen in Betrieb genommen werden, hänge davon ab, ob genug Personal zum Startzeitpunkt vorhanden sei, so Meyer weiter. Kinder würden ohnehin sukzessive aufgenommen, da hinter jeder Aufnahme auch eine Eingewöhnungsphase stehe, die gerade bei kleineren Kindern durchaus mehrere Wochen dauern könne.

Die Erweiterung des Kindergartens Zeppelinstraße ist derweil nicht das einzige Projekt, mit dem die Stadt ihr Angebot an Kinderbetreuungsplätzen im Stadtteil Tiengen erhöhen möchte. Erst im Herbst hatte der Gemeinderat der Schaffung eines Tiengener Waldkindergartens zugestimmt. Dieser soll nahe des Vitibucks eingerichtet werden und Platz für 20 Kinder in der Regelbetreuung bieten.