Fußball-Landesliga Wenn der FC Tiengen 08 ein Tor erzielt, schwingt sich Platzwart Uwe Dorfmeister voller Elan auf sein Fahrrad. Mit mit einem breiten Grinsen im Gesicht nimmt er Kurs auf die große Anzeigetafel im Langensteinstadion. Für solche Momente lässt der 59-Jährige auch mal die Grillwurst auf dem Rost Grillwurst sein: „Mein Herz schlägt seit vielen Jahren für den FC Tiengen 08“, strahlt er übers ganze Gesicht. Die kurze Strecke vom Container bis zur Anzeigetafel ist sein liebster – zumindest dann, wenn seine Tiengener treffen. Fällt hingegen ein Gegentor, bleibt das Fahrrad stehen. Uwe Dorfmeister lässt sich Zeit: „Dann gehe ich einfach zu Fuß“, stellt er klar.
Seit 15 Jahren ist Uwe Dorfmeister als Platzwart beim FC Tiengen 08 tätig. Seine Qualitäten in diesem Job waren sogar bis in die Schweiz bekannt. Zuvor war er viele Jahre in dieser Funktion beim FC Bülach tätig. Zum ersten Mal mit dem Fußball in Berührung kam er allerdings beim SC Lauchringen, seinem Heimatverein. Dort spielte er als Jugendlicher, bis ihn eine schwere Verletzung stoppte: „Ich hatte mir das Sprunggelenk gebrochen“, blickt er zurück: „Deshalb musste ich mit Fußball aufhören.“

Danach war Uwe Dorfmeister jahrelang als Schiedsrichter und Betreuer der zweiten Mannschaft beim SC Lauchringen aktiv. „Deshalb werden die Schiedsrichter hier auch so gut versorgt“, schmunzelt Dorfmeister, bei dem die Schiris nie zu kurz kommen dürfen: „Das muss einfach sein.“ Dietmar Morchner, die Trainerlegende aus Wutachtal, holte ihn dann 1990 als Platzwart in die Schweiz zum FC Bülach.
Angekommen bei seiner Fußballliebe ist Uwe Dorfmeister aber dann doch erst vor 15 Jahren beim FC Tiengen 08. „Damals haben mich unsere gute Seele im Sportheim, Wirtin Karin Würtenberger, und unser ehemaliger Geschäftsführer Rainer Schillinger gefragt, ob ich komme“, erzählt Dorfmeister: „Ich habe damals sofort ja gesagt.“

Beim FC Tiengen 08 fühlt er sich sichtlich wohl. „Hier bin ich zu Hause“, schwärmt Uwe Dorfmeister, dass er im Langensteinstadion seine zweite Heimat gefunden hat. Seine Arbeit wird beim FC Tiengen 08 sehr geschätzt. „Die Wertschätzung im Verein für meine Arbeit ist brutal. Das fängt oben beim Geschäftsführer und Präsidenten an und endet bei jedem einzelnen Spielern“, ist Uwe Dorfmeister von seinem Club begeistert.

Während der Heimspiele ist er mit dem Containerteam für Verpflegung der Besucher verantwortlich. Das ist aber nur ein Teil seiner Arbeit. Zu seinen vielfältigen Aufgaben unter der Woche gehört es, für Ordnung und Sauberkeit auf dem Sportgelände zu sorgen, sowie den Kunstrasenplatz zu pflegen. An dessen Bau war er maßgeblich beteiligt: „Ich habe fast keinen Arbeitseinsatz verpasst.“ So entstand sein Spitzname „Maschine zwei“. „Maschine eins war natürlich Rainer Schillinger“, lacht er. Ganz besondere Spiele waren es für ihn, wenn die DFB-Junioren – 2007, 2018 und im vergangenen Jahr – zu Länderspielen im Langensteinstadion waren: „Das bleibt mir für immer in Erinnerung.“
Am Freitag, 20 Uhr, möchte Uwe Dorfmeister den Weg zur Anzeigetafel drei Mal auf sich nehmen – und zwar mit dem Fahrrad. „Das Spiel gegen den FSV Rheinfelden werden wir gewinnen“, ist er sich sicher und tippt auf einen 3:1-Heimsieg. Die Gäste sind seit drei Spielen sieglos und stehen auf dem neunten Tabellenplatz. Durch einen Sieg im Derby könnten sie jedoch bis auf drei Punkte an die Tiengener heranrücken.
Fußball-Landesliga auf einen Blick
SV 08 Laufenburg zum Derby beim SV Weil
Der SV 08 Laufenburg (2.) kann beim SV Weil (6.) einen großen Schritt in Richtung Aufstiegsrunde machen. Nach dem 0:0 der U23 des Bahlinger SC (3.) gegen den Tabellenvorletzten FV Herbolzheim beträgt der Vorschau auf die Bahlinger nun fünf Punkte. Der SV Weil war zuletzt gut in Form, verlor am Wochenende jedoch mit 0:6 beim SV Mundingen.

„Ich erwarte ein heißes Derby mit ordentlich Feuer“, so Trainer Michael Hagmann vom SV 08 Laufenburg: „Der SV Weil ist, wie wir, in einer sehr guten Verfassung.“ Angelo Armenio und Jonas Gläsemann sind wieder im Mannschaftstraining mit dabei, ein Einsatz ist noch fraglich. Definitiv fehlen werden die Verletzten Bujar Halili, Felix Zölle und Fatih Er. Außerdem ist Muhammed Al Bayati privat verhindert.
Was geht bei den anderen Hochrhein-Clubs?
Der FV Lörrach-Brombach (4.) will nach dem 0:0 bei der Spvgg. Gundelfingen/Wildtal (11.) am Sonntag, 15 Uhr, gegen den FSV RW Stegen (12.) einen Sieg einfahren. Davon würde der VfR Bad Bellingen (13.), der aktuell fünf Punkte Rückstand auf das rettende Ufer hat, profitieren.
Um diese Chance aufrecht zu erhalten brauchen die Bad Bellinger am Sonntag, 15 Uhr, einen Sieg gegen den formstarken SV Mundingen. Der TuS Binzen (10.) hat nach dem 2:5 beim SV 08 Laufenburg ebenfalls am Sonntag, 15 Uhr, die U23 vom Bahlinger SC zu Gast.